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126. Die Musikanten im Ayffhäuser.
vor: Aarl Meyer.
In Kelbra waren lustige Musikanten, die beredeten sich einmal
untereinander, zum Kaiser Friedrich hinaufzugehen und ihm eine Nacht¬
musik zu bringen. Gesagt, getan,- sie gehen im Mondenschein auf
Kpffhausen und langen gerade auf dem Kpffhäuser an, als drunten in
Tilleda die Mitternachtsstunde schlägt. Nundum ist es tiefstill, und sie
lassen ihre feierliche Musik erklingen. Ls dauert nicht lange, so naht
sich tanzend die Prinzessin, eine Kerze in der Hand, und winkt ihnen,
ihr zu folgen. Mit klingendem Spiele ziehen sie in den aufgetanen
Berg mitten in die unterirdische Wunderpracht hinein. Keichlich wird
ihnen Speise und Trank geboten, doch sonst keine Gabe, die sie wohl
erwarteten, und zuletzt nickte ihnen der Kaiser gnädig den Rbschieds-
gruß. Die Prinzessin aber reichte jedem einen grünen Busch zum An¬
denken. RTs sie wieder im Freien sind, sehen sie einander halb ärgerlich,
halb lachend an und schelten über die gar nicht kaiserliche Freigebig¬
keit, die ihnen mit lumpigen Lichenzweigen gelohnt habe. Sie zer¬
rupften auch die Zweige und reißen sie von den hüten ab bis auf einen,
der seinen Zweig doch zum Rndenken aufheben will. Rls er nach Hause
kommt und seiner Frau den Busch zeigt und darbietet, verwundert sie
sich sehr,' denn der Zweig ist nicht mehr grün und leicht, sondern gold¬
gelb und schwer und mit Blättern und Stielen in pures Gold ver¬
wandelt. — Kaum wurde das ruchbar, so liefen die andern Kameraden
über hals und Kopf auf den Berg nach ihren Zweigen,- aber da war
nichts mehr davon zu sehen. Ihr Mißtrauen hatte sie betrogen.
127. Der hart geschmiedete Landgraf.
Von den Brüdern Grimm.
Zu Ruhla im Thüringer Wald liegt eine uralte Schmiede, und
sprichwörtlich pflegte man von langen Zeiten her einen strengen,
unbiegsamen Mann zu bezeichnen: er ist in der Ruhla hart ge¬
schmiedet worden.
Landgraf Ludwig zu Thüringen und Hessen war anfänglich
ein gar milder und weicher Herr, demütig gegen jedermann; da
huben seine Junker und Edelinge an, stolz zu werden, verschmähten
ihn und seine Gebote; aber die Untertanen drückten und schätzten
sie aller Enden. Es trug sich nun einmal zu, daß der Landgraf
jagen ritt auf dem Walde und traf ein Wild an; dem folgte er nach
so lange, daß er sich verirrte, und ward benächtiget. Da gewahrte