Full text: Das Vaterhaus (Bd. 1)

Kirdie stehen? — — — Die ausgelegten Bücher hatten fast 
alle bunte Umschläge. Da war ein Tierbuch mit einem großen 
Löwenkopf darauf, ein Indianerbuch mit reitenden Indianern, die 
wilde Ochsen jagten, ein Buch mit einem Negerhäuptling und ein 
anderes mit drei hübsch angezogenen Mädchen, die vor einem 
aufgetreppten Hause standen und einer Postkutsche zuwinkten. 
Da lagen auch schwarze Bücher, mit Gold verziert, große und kleine, 
lange und breite. 
Dann kam ein Schuhwarenladen. Daran gingen sie rasch 
vorbei. Nur Else wollte stehen bleiben. Sie wünschte sich ein Paar 
neue Stiefel zu Weihnachten, aber braun sollten sie sein, mit rosa Futter. 
Und dann kam ein Schaufenster mit Spielwaren, Puppen für Else, 
eine Festung für Willy und ein Theater und Soldatenzeug für Berni. 
Sein Säbel, den er auf dem Freimarkt erhalten hatte, war 
längst kaputt. Äber solch einen blitzenden Helm und solch einen 
Säbel mit vergoldetem Griff und solch bunte Fahne, die hätte er 
doch zu gerne gehabt. ,,Wir wollen das mal einteilen,“ sagte 
Berni zu den anderen. „Ich will dies haben, was hier liegt,“ und 
er zeigte mit ausgebreiteten Ärmen nach der Seite, wo die Rüstung 
hing. „Und dies ist alles meins,“ sagte Willy und lief nach der 
anderen Seite des Schaufensters, wo die Festung stand. „Und da 
oben, das gehört mir,“ sagte Else und zeigte hinauf nach den 
Borden. Da hingen wohl zwanzig Puppen, da stand eine Bade¬ 
einrichtung und eine Puppenküche und ein großer, blanker Kochherd. 
Da lagen Bälle und Schultaschen, Kämme und ein niedlicher Elefant 
aus Zeug. In die Mitte des Schaufensters war ein Weihnachts¬ 
baum gestellt, der war über und über mit Gold- und Flitterwerk 
behängen. Als die Kinder noch so standen, wurde gerade vom 
Laden aus der Baum erleuchtet. Zwanzig rote und blaue und 
grüne Glasbirnen glühten auf. „Äh!“ riefen die Kinder alle drei 
auf einmal, „o, wie schön ist das, jetzt brennt der Baum!“ 
Als sie sich satt gesehen hatten, gingen sie weiter. Sie kamen 
noch zu vielen Läden, aber keiner war so hübsch wie dieser. 
Als sie die ganze Straße hinuntergegangen waren, kehrten sie um, 
um noch einmal alles zu sehen. Wieder standen sie lange vor 
dem Laden. 
Da sahen sie hinter den Scheiben, die das Schaufenster vom 
Laden trennten, einen alten Mann mit langem, grauem Barte 
stehen. „Das ist der Weihnachtsmann,“ sagte Else und guckte 
scheu hin. „O, ich möchte wohl mal hinein und sehen, was da
	        
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