c>6 II Hauptth. Neuere Gesch. IX Buch.
nähme steht, zu betreiben gewohnt ist. Bey den
Venetianetn haben die Edeln an der Handlung
keinen Antheil; wiewohl sie meistentbeils ihren
Adel und ihr Ansehen bey der Regierung den
durch die Handlung erworbenen Relchthümer
schuldig sind. Dagegen findet sich aber auch die¬
ser Unterschied zwischen beyden Freystaaten, daß
der venerianiscbe für sich reich ist, und seine Bür,
ger fast durchgehends arm sind; der genuestiche
aber, obgleich an sich arm, doch in dcm Reichrhum
seiner Mitbürger zu allen Zeiten auch den seinigen
findet. Die Bank, welche Genua, so wie Vene«
dig, zur Beförderung der Handelschaft hat, dient
auch dem Staate sehr wohl zu seinen Bedürfnis¬
sen. — DieAehnlichkeit, welche beyde Staaten,
in Ansehung der Regierung durch einen Doge,
nnd dessen Einschränkung durch viele Räthe, mit
einander haben, wird dadurch vermindert, daß
der venetianische Herzog seine Würde auf ^e.
benslang, der genuefifdte aber nur auf iwey
Jabre behalt. — Die Genueser haben sich frey-
ltch durch Gelehrsamkeit und witzige Künste we-
Niger hervoraetdan, als andere italianische Na¬
tionen. Allein schon das ist Ruhm genug für sie,
hast der große Lbrifropb Colombo unter ihnen
aufqestanden ist, der zwar nicht für sein Vater¬
land. wohl aber für das ganze Europa, eine
neue Welk entdeckt hñt.