Full text: Haus und Heimat I (Bd. 2)

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Ein soffen zieht durch jede Seele, und Freude strahlt über die bleichen 
Gesichter der Städter; denn auf jeder Lippe liegt das glückliche Wort: 
Der Frühling kommt! 
hinweg drum mit den dicken pelzen, mit den dicken Handschuhen 
und winterhüten! Frühlingskleidung und Frühlingshüte soll der lachende 
Sonnenschein sehen! Und leicht und fröhlich wandern und fahren die 
Städter durch die sonnenhellen Straßen und Anlagen, wie schnell leeren 
sich die Uörbe der Blumenverkäufer an den Straßenecken! wer 
möchte auch den Frühling begrüßen ohne ein paar Schneeglöckchen im 
Knopfloch? Alles siieht die im Winter so gern aufgesuchten dumpfen 
Gasthäuser; schon suchen sich viele ein sonniges Plätzchen in den Borgärten 
der Restaurants. Überall fröhliches Gespräch, lachende Gesichter im lachen¬ 
den Sonnenschein. 
Der nahe Fluß ist befreit von dem Zwange der Eisdecke. Sein 
breiter Rücken trägt wieder Schlepper und Kähne. pfeilschnell schießen 
die ersten Rennboote auf dem Wasser dahin. Ein Segelboot folgt ihnen 
mit geblähtem, weißem Segel, wohin? hinaus aus der Stadt, dahin, 
wo sich wiese und Wald freundlich an die Ufer des Stromes legen, 
wo sich der heitere Himmel weit, weit über die Erde spannt und in dem 
dürren Grase die ersten Veilchen blühen. (D, wer doch da draußen dem 
Frühling entgegenwandern und ihn dort begrüßen könnte! — Aber 
warum? Scheint nicht auch im park die Sonne? Sprießen nicht auch 
hier in den Vorgärten und Anlagen üppige Krokus und Schneeglöckchen? 
Geduld! Geduld! Zn ein paar Tagen wird der Frühling mitten in 
der Stadt, in allen Straßen und Anlagen fein und alles schmücken mit 
Laub und Blüten! 
41. An den Mai. 
Nach Overbeck. 
I. Komm, lieber Mai. und mache 
die Bäume wieder grün, 
und lab uns an dem Bache 
die Kleinen Veilchen blüh’n! 
Wie möchten wir io gerne 
ein Blümchen wieder ieh’n, 
ach, lieber Mai, wie gerne 
einmal spazieren gehn! 
2. 2war Winterlage haben 
wohl auch der Freuden viel; 
man Kann im Schnee irisch traben 
und treibt manch flbendipiel; 
baut fiäuierchen von Karten, 
spielt Blindekuh und Pfand; 
auch gibt’s wohl Schlittenfahrten 
aufs liebe freie Land.
	        
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