Full text: Der Verlauf des Weltkrieges

— 6 — 
zum Teil und einstweilen noch schwer zu übersehen, so gewaltig 
und verlustreich sie auch im einzelnen gewesen sind, so heldenmütig 
in allen gekämpft worden ist. Unsere Erzählung mutz sich daher 
aus den großen allgemeinen verlaus beschränken. 
2. Die Kämpfe im Westen. 
1, Der erste Siegeslauf. Ls ist die Absicht der deutschen 
Heeresleitung gewesen, schnell mit der deutschen Hauptmacht Frank¬ 
reich zu überwältigen. Dann erst wollte man die Russen angreisen, 
denen einstweilen Österreicher und Ungarn, in Ostpreußen auch 
schwache deutsche Truppen widerstehen sollten. Wollte man so 
den Franzosen schnell beikommen, so durste man sich nicht mit der 
starken französischen Festungsreihe von Belsort bis Verdun aus¬ 
halten , sondern man mußte durch Velgien hindurch. Obwohl 
die deutsche Regierung wußte, daß Belgien es mit den Franzosen 
und (Engländern zu halten entschlossen war, ersuchte sie doch um 
die (Erlaubnis zum Durchmarsch; allen verursachten Schaden wolle 
sie ersetzen. Die (Erlaubnis wurde verweigert. Da uns selbst ein 
Angriff der Feinde durch Belgien drohte, überschritten die Deutschen 
(3. August) die belgische Grenze als die eines feindlichen Landes, 
das es ja in Wirklichkeit schon war. Schon am 7. August erlag 
die starke Festung Lüttich den neuen Kruppschen Riesengeschützen. 
3n breiter, von den Dogejen bis Belgien reichender Front mar¬ 
schierten nun, vom 20. August an, unwiderstehlich die Deutschen 
vor, sieben große Heere nebeneinander. 3n gewaltigen Feld¬ 
schlachten drängten sie Franzosen, Belgier, (Engländer zurück und 
eroberten in wenig Tagen das südliche Belgien mit Brüssel. Die 
Festung TTamur siel am 25. und 26. August. Die Heere des rechten 
Flügels machten nun eine Linksschwenkung nach Südwesten und 
stürmten in glänzendem Siegeslaufe bis etwa in die Linie Derdun- 
(Epernat) = ITTeauj vor. Sie standen also an der ITTarne entlang 
fast rechtwinkelig zu dem vor der Festungsreihe Belfort-Verdun 
verbliebenen linken Flügel, mit dem rechten Flügel ganz nahe bei 
Paris. Die Franzosen waren in höchster (Befahr, an der ITTarne 
durchbrochen und hinter der Linie Derdun-Belfort im Rücken 
gefaßt zu werden. 
2. Rückzug der Deutschen von der Marne. Da 
kam ein Rückschlag. (Es gelang den unter dem (Oberbefehl des
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.