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Burgund für seinen Herrn )u retten. Durch die
Künste der Unterhandlung wand stch Ludwig XU.
endlich aus seiner Verlegenheit, und schloß auch
mit Maximilian (IZten März, 1514) einen Was,
fenstillstand auf «in Jahr, inner dem er nichts
gegen Mailand ju unternehmen versprach.
Noch in diesem Jahr trat er von der Büh,
ne der Welt ad 1515), sein Nachfolger war
Franz l, ihm gleich an Kühnheit und ritterli¬
cher Gesinnung. Nachdem dieser sich mit seinen
Nachdarmachren auf freundschaftliche Weife ge,
setzt hatte, brach er mit einem großen Heer auf
bisher unbecretenen Wegen, mit dem Erfindungs-
geist und der Standhaftigkeit Hannibals unüber>
steigliche Hindernisse beseitigend, über die Al¬
pen in Italien herein, und lieferte durch die
zweitägige (IZten et 14ten Sept. 1515) , blutige
Schlacht bei Marig nanv der staunenden Welt
den Beweis von der Besiegbarkeit der Schwei,
zer, obwol freilich sein grauer Feldherr Tri,
vuizi eingestand, daß alle Schlachten, die er
mitgefochten, gegen diesen Niesenkampf nur Kin¬
derspiel gewesen seien. Mailand siel in die Hän,
de deS Siegers. Maximilian zog zwar an der
Spitze eines Heeres von 30,000 Mann zur Wie,
dereroderung dieses Herzog hums nach Italien,
aber ein geheimes Granen vor der Tapferkeit
der Schweizer, deren 13,000 im Solde Franzens
zur Entsetzung Mailand- heranrückten, dann der
Mangel an Geld ließen ..ihn einen entscheiden,
den Schritt nicht wagen. Da überdieß die
Schweizer und Franz >. den sogenannten rwt,
genFrieden (Ästen Nov. 1516) > und Karl I.
von Spanien und Franz l. den Tractar zu
Noyon (13ren Aug. 1516) geschloffen hatten;
so ließ er sich ebenfalls zur Errichtung eines
FrledenSverrrageS zu Brüssel bestimmen, nach