Full text: [Teil 3 = 4. Schulj] (Teil 3 = 4. Schulj)

26 
32. Die Ewigkeit. 
1. Wie lang ist wohl die Ewigkeit? 
Merk auf, ich gebe dir Bescheid. 
Wenn du zum Meere gingest dort 
und schöpftest draus in einem fort 
mit deinen kleinen Händen, 
nähmst auch recht voll die Hände dann, 
wann, liebes Kmdlein, meinst du, wann 
wird sich die Arbeit enden? 
Du meinst, die Arbeit sei zu schwer, 
du schöpftest doch das Meer nicht leer. 
2. Ich glaub’ es selbst; denn immer quellen 
die Flüsse, die es wieder schwellen, 
und die aufs neue zu den Wellen 
mit frischem Drange sich gesellen. 
Den Flüssen gleicht die rasche Zeit, 
dem Meere gleicht die Ewigkeit; 
ein Tropfen nur ist jedes Jahr, 
der sich erneuert immerdar. — 
Nun denke nach, gib selbst Bescheid: 
wie lang ist wohl die Ewigkeit? 
Richard Löwenstein. 
33. Alter Spruch. 
Ein Aindesherz soll sein 
wie die Lilie so rein, 
wie der Tan so klar, 
wie der Spiegel so wahr, 
wie der Auell so frisch, 
wie die Döglein im Gebüsch 
so froh — ja, so, 
als flöge es den Engeln gleich 
zu Gottes Thron ins Himmelreich.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.