Full text: (Für das 8. und 9. Schuljahr) (Teil 4 für Knaben)

Die Aufgabe der deutschen Flotte. 
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ist, der neuen deutschen Hansa zu folgen und ihr den Schutz 
angedeihen zu lassen, den sie vom Reich und vom Kaiser ver¬ 
langen kann. Die deutschen Brüder kirchlichen Berufs, die hinaus¬ 
gezogen sind zu stillem Wirken und die sich nicht gescheut haben, 
ihr Leben einzusetzen, um unsere Religion auf fremdem Boden, 
bei fremdem Volke heimisch zu machen, haben sich unter meinen 
Schutz gestellt, und es gilt, diesen mehrfach gekränkten und auch 
oft bedrängten Brüdern für immer Halt und Schutz zu ver¬ 
schaffen. Deswegen ist die Unternehmung, die ich dir übertragen 
habe, und die du in Gemeinschaft mit den Kameraden und den 
Schiffen, die bereits draußen sind, zu erfüllen haben wirst, we¬ 
sentlich die eines Schutzes und nicht eines Trutzes. Es soll unter 
dem schützenden Panier unserer deutschen Kriegsflagge unserm 
Handel, dem deutschen Kaufmann, den deutschen Schiffen das 
Recht zuteil werden, das wir beanspruchen dürfen, das gleiche 
Recht, das von Fremden allen Nationen gegenüber zugestanden 
wird. Neu ist auch unser Handel nicht; war doch die Hansa in 
allen Zeiten eine der gewaltigsten Unternehmungen, die je die 
Welt gesehen, und es vermochten einst die deutschen Städte 
Flotten aufzustellen, wie sie bis dahin der breite Meeresrücken 
wohl kaum getragen hatte. Sie verfiel aber und mußte ver¬ 
fallen, weil die eine Bedingung fehlte, nämlich die des kaiser¬ 
lichen Schutzes. Jetzt ist es anders geworden; die erste Vor¬ 
bedingung: das Deutsche Reich ist geschaffen, die zweite Vor¬ 
bedingung: der deutsche Handel blüht und entwickelt sich, und 
er kann sich nur gedeihlich und sicher entwickeln, wenn er unter 
der Reichsgewalt sich sicher fühlt. Reichsgewalt bedeutet See¬ 
gewalt, und Seegewalt und Reichsgewalt bedingen sich gegen¬ 
seitig so, daß die eine ohne die andere nicht bestehen kann. Als 
ein Zeichen der Reichs- und Seegewalt wird nun das durch deine 
Division verstärkte Geschwader aufzutreten haben, mit allen 
Kameraden der fremden Flotten draußen im innigen Verkehr und 
guter Freundschaft, zu festem Schutz der einheimischen Interessen 
gegen jeden, der den Deutschen zu nahe treten will. Das ist 
dein Beruf, und das ist deine Aufgabe. Möge einem jeden 
Europäer draußen, dem deutschen Kaufmann draußen, auf dessen 
Boden wir sind, oder mit dem wir zu tun haben werden, klar 
sein, daß der deutsche Michel seinen mit dem Reichsadler ge¬ 
schmückten Schild fest auf den Boden gestellt hat, um dem, der 
ihn um Schutz angeht, ein für allemal diesen Schutz zu gewähren;
	        
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