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7. Die Steigerung (Gradatio, Klimax).
Beisp.: S. 149: „Der gerettete Jüngling", Vers 1—4.
8. Der Gegensatz (Antithese).
Beisp.: „Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang".
9. Die Lautmalerei (Onomatopomo); sie sucht vorherrschende Laute
(Vokal- und Konsonantenklänge) mit der Idee und Stimmung eines Ge¬
dichts oder eines Gedankens in Übereinstimmung zu bringen.
Beisp.: „Der Taucher", Str. 6, Vers 1.
10. Das schmückende Beiwort (Epitheton ornans).
Beisp.: „Keines Tempels heitre Säule zeuget, daß man Götter ehrt".
2. Tropen.
Tropen (— Vertauschungen) sind poetische Bilder, die zur Belebung
der Vorstellungen dienen. In den Tropen werden, um die eigentlichen
Begriffe und Dinge klarer zu machen, statt ihrer oder neben ihnen andere,
jenen ähnliche Begriffe und Dinge vorgeführt. — Die wesentlichsten Tro¬
pen sind:
1. Die Synekdoche (Mitbezeichnung). Sie veranschaulicht ein Allgemeines
durch ein Besonderes, nämlich ein Abstraktes durch ein Konkretes, die Gat¬
tung durch die Art, das Ganze durch einen seiner Teile, die Vielheit durch
ein Einzelnes und auch wohl umgekehrt.
Beisp.: S. 158: „Das Göttliche", Str. 1. — S. 166: „Die Kraniche des Jbykus",
Str. 3, Vers 6.
2. Die Metonymie (Namensvertauschung) setzt für den Gegenstand ein
Attribut, die Ursache für die Wirkung (Sonne — Tag), das Werkzeug für
das Erzeugnis (Zunge — Sprache), den Ort statt der Einwohner, das
Zeichen für die Sache usw.
Beisp.: S. 166: „Die Kraniche des Jbykus", Str. 1, Vers 8; Str. 3, Vers 7.
3. Die Metapher (bildlicher Ausdruck), der am häuffgsten vorkommende
Tropus, setzt das Bild für den Gegenstand, versinnlicht Geistiges und ver¬
geistigt Sinnliches. Sie sagt nicht, das eine gleiche dem andern, sondern
es sei das andere, wie z. B. Christus sagt: „Ich bin der Weinstock". „Ihr
seid die Reben".
Beisp.: S. 179: „Das Distichon".
4. Die Personifikation verwandelt Unpersönliches in Persönliches, Leb¬
loses in Belebtes.
Beisp.: „Denn das Unglück schreitet schnell".
6. Die Allegorie (Andersredung) ist eine ausgeführte Personifikation.
Sie entsteht, wenn nicht nur ein Begriff, sondern ein ganzer Gedanke oder
eine Reihe verbundener Gedanken durch ein Bild dargestellt werden.
Beisp.: „Das Mädchen aus der Fremde".
B. Die Dichtungsarten.
Die dichterischen Schöpfungen werden ihrem Wesen nach in drei große
Gruppen geteilt: in lyrische, epische und dramatische Dichtungen. Jede
dieser Gruppen zerfällt wieder in mehrere Unterabteilungen.