Full text: [Teil 2 = Kl. 6 u. 5] (Teil 2 = Kl. 6 u. 5)

109. $UtC (^Cf^tt^tCn. Bon Friedrich Wilhelm Weber. 
1. Der Abend dämmert, es wirbelt der Wind den Schnee von des 
Landhofs Dache, 
Großmütterchen sitzt am warmen Kamin mit den Kleinen im trauten 
5 Gemache. 
„Erzähl' uns nun, Großmütterlein!" „Recht gern, ihr närrischen Dinger, 
ihr müßt nur brav und bescheiden sein," und mahnend hebt sie die Finger. 
2. „Dann fängt sie an: „Es war einmal!" — und die Kinder, sie 
lauschen und lauschen, 
io sie hören das Bellen des Hofhunds nicht und des Sturmes Zischen und 
Rauschen 
und nicht den Schlag der Schwarzwalduhr und der Stunde rasches 
Verrinnen, 
sie sitzen und horchen mit Mund und Ohr, versenkt in Träumen und 
15 Sinnen. 
3. Großmutter weiß der Geschichten viel aus fernen, vergangenen Tagen, 
von Riesen und Zwergen, von Burgen und Seen seltsame Märchen und 
Sagen, 
von Nixen und Elben, von Rübezahl, Musikanten und Lumpengesindel, 
20 und wie Dornröschen in Schlaf versank, gestochen von giftiger Spindel. 
4. Vom Weibe, das tanzt' in feurigen Schuh'n, von sieben Raben und 
Schwaben, 
von Aschenbrödel und Drosselbart und Hans, dem glücklichen Knaben, 
von der großen Stadt tief unter der See, Vineta, der schlummernden Leiche, 
25 auch wohl zum Schlüsse vom Meister Till schalkhafte, lustige Streiche.
	        
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