23. Der Faule.
1. „Heute nach der Schule gehen,
da so schönes Wetter ist?
Nein? Wozu denn immer lernen,
was man später doch vergißt!
Bon Robert Reinick.
2. Doch die Zeit wird lang mir werden,
und wie bring' ich sie herum? —
Spitz, komm her, dich will ich lehren!
Hund, du bist mir viel zu dumm!
3. Andre Hund' in deinem Alter
können dienen, Schildwach' stehn,
können tanzen, apportieren,
auf Befehl ins Wasser gehn.
4. Ja, du denkst, es geht so
weiter,
wie du's sonst getrieben hast.
Nein, mein Spitz, jetzt heißt es
lernen!
Hier! Komm her! Und aufgepaßt!
5. So — nun stell dich in die Ecke —
Hoch! Den Kopf zu mir gericht't —
Pfötchen geben! — So! — Noch
einmal!
Sonst gibt's Schläge! — Willst du nicht? io
6. Was? Du knurrst? Du willst
nicht lernen?
Seht mir doch den faulen Wicht!
Wer nichts lernt, verdienet Strafe!
Kennst du diese Regel nicht?" — 15
7. Horch! — Wer kommt?-
Es ist der Vater.
Streng ruft er dem Knaben zu:
„Wer nichts lernt, verdienet Strafe!
Sprich, und was verdienest du?"
Meinick, Märchen-, Lieder- u. Geschichtenbuch. 12. Aufl. Bielefeld, Velhagen & Klasing, 1900, S. 242.