Full text: Grundriß der Weltgeschichte

1. Periode, 1517 — 1648. I. Deutschland. 
bem Angriff. Als nun Herzog Moritz Kursachsen besetzte, wanbte 
sich ber Kurfürst von Sachsen gegen biesen, unb bas Bnnbesheer 
löste sich auf. Jetzt unterwarf ber Kaiser bie Protestanten in Süb- 
beutschlanb; hierauf besiegte, er im Vereine mit Herzog Moritz 
unb mit Ferbinanb von Österreich, bem Bruber bes Kaisers, 
ben Kurfürsten Johann Friebrich in ber Schlacht bei 1547 
Mühlberg a. b. Elbe (24. April 1547) unb nahm ihn unb Mb n-Chr. 
auch ben Lanbgrafen Philipp von Hessen, gefangen. Moritz 
würbe nun Kurfürst von Sachsen. Mühlberg 
, Der Kaiser suchte vergeblich burch bas Augsburger In- a. d. Elbe. 
terim (1548), bas von ben Protestanten Gehorsam gegen bie 
katholische Kirche verlangte unb ihnen nur bie Priesterehe unb 
ben Abenbmahlskelch gestattete, bie Protestanten znfriebeu zu 
stellen. Als Moritz bie Freilassung seines Schwiegervaters, bes 
Lanbgrafen Philipp, vom Kaiser nicht erlangen konnte, ver- 
banbete er sich mit König Heinrich II. von Frankreich, ber so- 
fort bie lothringischen Bistümer Metz, Tonl unb Verbun besetzte 
d^un führte Moritz plötzlich fein Heer gegen ben Kaiser 1555 
un^ nötigte ihn zu bem Passauer Vertrag n. Chr. 
(15o2) 4.ie gefangenen Fürsten würben freigelassen unb im Augs- 
Augsburger Reliqionsfrieden (1555) ber Passauer Ver-« ^ 
Die Reichsstäube Augsburger Konfession erhielten friebe" 
gleiche Rechte m:t ben Katholiken; jeboch würbe burch ben geist¬ 
lichen Vorbehalt" ben geistlichen Reichsstänben beim Übertritt 
zur evangelischen Konfession Amt unb Sanb abgesprochen. 
4. Vergeßlich suchte Karl V. Metz zurückzuerobern(1553). 
Verbrossen über bas Mißlingen seines Planes, bie Religions- 
parteten ipuber in ber katholischen Kirche zu vereinigen, legte er 
• -?te ^e9terung nieder. Zwei Jahre bar auf starb er 
tm Kloster San ^uste in Estremadura. Karls V. Sohn Phi- 
erhielt Spanien mit ben Kolonien, bie Nieberlanbe, 
^eapet unb Matlanb, sein Bruber Ferbinanb, Erzherzog von 
Österreich unb König von Böhmen unb Ungarn, folgte ihm in 
der Kayerwürbe. ° ’ 
C. Deutschland von 1558—1618. 
5. Kaiser Ferdinand L, 1556 (1558) —1564, war zwar 
für lerne Person streng katholisch, bulbete aber bie Verbreitung 
der evangelischen Lehre in seinen Erbländern. Den größten 
^eil Ungarns hatten bie Türken inne; für Westungarn, welches 
£ailer röerWteb' mußte er ihnen Tribut zahlen. 
Auch sem Sohn Maximilian II. (1564—1576) wußte 
zu ber)elben Zeit, als in Frankreich unb ben Nieberlanben bie 
Gutmann, Weltgeschichte.
	        
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