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Der Kops, darin Gedanken und Reden und manchmal auch allerlei un¬
ruhig Wesen wohnt, das sind die Bürger, die in Städten beisammen sind.
Die Arme und Hände aber, damit einer kräftig zu Schuh und Trutz um
sich schlägt, das sind natürlich die Kriegsleute. Soll nun der ganze Leib
wachsen und wohl sein, dann mutz ein jegliches Glied gesund und frei sich
regen und rühren können. Daran hatte es leider bisher bei unserm Volke
öfter gefehlt. Darum war ja der Franzmann so bald darüber gekommen
und hatte es gleich im ersten Anprall zu Boden gerannt. Sollte es wie¬
der zu Stand und Widerstand ausgebracht werden, dann mützten, so meinte
der Stein, vor allem die einzelnen Glieder erst in rechte Bewegung und
Freiheit gesetzt sein, damit ein jegliches willig und gern mit allen Kräften
dem Ganzen zu Diensten sei.
2. Solche Befreiung hat er, nachdem er zum zweitenmal Minister
geworden war und der König im Herbst 1807 alles mit vollem Vertrauen
in seine Hände gelegt hatte, zuerst am Bauernstande vollbracht, sogleich
alle Erbuntertänigkeit und Leibeigenschaft, damit noch viele von ihnen
gebunden waren, von ihrem Halse genommen und ihren Acker ihnen zu
eigen gegeben. Nun ging es nicht mehr nach dem alten Spruch: „Der
Bauer ist ein Bauer, wenn er nicht mutz, rührt er weder Hand noch
Fuß," sondern nach dem andern, den sie in Thüringen über die Häuser
schreiben: „Eigner Herd ist Goldes wert; ist er schon arm, ist er doch
warm/' Nun gab es ein fleißiges Rühren und Schaffen auf den Höfen
und Feldern, weil ein jeder wußte, daß er nicht für fremden Gewinn, son¬
dern für sich und die Seinen sich mühte. Wer aber faul war, der schnitt
sich selbst in den Finger. Darum soll über den vielen Tausenden von freien
deutschen Bauernhäusern hin und her im Lande für ewige Zeiten der
Name des Mannes mit goldnen Buchstaben glänzen, der vor 100 Jahren
solche,» guten Segen über sie gebracht hat.
3. Nach den Bauern kamen die Bürger an die Reihe. Ihnen gab
er ihr Freiheitsteil durch die Städteordnung, worin bestimmt war, wie
sie ihre Ratsherren und Stadtverordnete selber sich wählen und ihre
eignen Angelegenheiten selber beschließen sollten. Seitdem können sie's
am eignen Leibe probieren, warum Doktor Luther auch „gut Regiment"
ins tägliche Brot rechnet.
4. Nun könnte ich noch von den Soldaten erzählen, wie Stein mit
Scharnhorst und Gneisenau dafür sorgte, daß sie nicht mehr mit Stockprügeln
und ähnlichem Schimpf, sondern durch ehrenhafte Behandlung zu ihrem
Berufe tüchtig gemacht würden, damit jeder Untertan im Lande mit Freu¬
den der allgemeinen Wehrpflicht genüge — oder von den Schulen, von denen
er sagte, es müßte darin jede Geisteskraft von innen heraus entwickelt und
die Triebe, auf denen die Würde des Menschen beruhe, die Liebe zu Gott,
König und Vaterland, sorgfältig gepflegt werden. Aber es ist dem Leser