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Unterdes in ew'gen Areisen
und in altgewohnten Gleisen
ihre Bahn die Erde geht,
achtlos, was auf ihr besteht,
wandelt sie durch Weltenräume,
bis auch sie in Saub verweht.
Heinrich Seidel.
170. Rat des Vaters an seinen Sohn.
s. Du wanderst in die Welt hinaus
auf dir noch fremden Wegen,
doch folgt dir aus dem stillen ^>aus
der treusten Liebe 5egen,
2. Ein Ende nahm das leichte Spiel,
es naht der Ernst des Lebens;
behalt' im Auge fest dein Ziel,
geh keinen schritt vergebens!
3. Gerader Weg, gerades Wort,
so will's dem Wann gebühren.
Wer Ehre sich erwählt zum k)ort,
den kann kein Schalk verführen.
Nimm auf die schultern Last und Wüh'
mit frohem Gottvertrauen
und lerne, wirkend spät und früh,
den eignen t^erd dir bauen!
5. bsalt hoch den Aopf, was dir auch droht,
und werde nie zum Anechte;
brich mit dem Armen gern dein Brot
und wahre feine Rechte!
6. Treib nie mit heil'gen Dingen Spott
und ehre fremden Glauben
und laß dir deinen Herrn und Gott
von keinem Zweifler rauben!
7. Und nun ein letzter Druck der Hand
und eine letzte Bitte:
Halt dich getreu im fremden Land
zu deines Volkes Sitte!
Julius Sturm.