Full text: [Teil 5 = 7. - 9. Schulj] (Teil 5 = 7. - 9. Schulj)

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5. Die drei Worte bewahret euch, inhaltschwer, 
die pflanzet von Munde zu Munde, 
und stammen sie gleich nicht von außen her, 
euer Innres gibt davon Kunde. 
Dem Menschen ist nimmer sein Wert geraubt, 
so lang er noch an die drei Worte glaubt. 
44. Sprüche des Konfuzius. 
1. Dreifach ist der Schritt der Zeit: 
Zögernd kommtdieZukunfthergezogen, 
pfeilschnell ist das Jetzt entflogen, 
ewig still steht die Vergangenheit. 
2. Keine Ungeduld beflügelt 
ihren Schritt, wenn sie verweilt. 
Keine Furcht, kein Zweifeln zügelt 
ihren Lauf, wenn sie enteilt. 
45. Breite 
Es glänzen viele in der Welt, 
sie wissen von allem zu sagen, 
und wo was reizet, und wo was gefällt, 
man kann es bei ihnen erfragen; 
man dächte, hört man sie reden laut, 
sie hätten wirklich erobert die Braut. 
Keine Reu, kein Zaubersegeu 
kann die stehende bewegen. 
3. Möchtest du beglückt und weise 
endigen des Lebens Reise, 
nimm die Zögernde zum Rat, 
nicht zum Werkzeug deiner Tat. 
Wähle nicht die Fliehende zum Freund, 
nicht die Bleibende zum Feind. 
und Tiefe. 
Doch gehn sie aus derWelt ganz still, 
ihr Leben war verloren. 
Wer etwas Treffliches leisten will, 
hätt' gern was Großes geboren, 
der sammle still und unerschlafft 
im kleinsten Punkte die höchste Kraft. 
46. Ein Brief Friedrich Schillers an seine Mutter. 
Jena, 19. September 1796. 
Herzlich betrübt ergreife ich die Feder, mit Ihnen und den Schwestern 
den schweren Verlust zu beweinen, den wir erlitten haben Z. Zwar ge¬ 
hofft habe ich schon eine Zeitlang nichts mehr; aber wenn das Unvermeid¬ 
liche eingetreten ist, so ist es immer ein erschütternder Schlag. Daran zu 
denken, daß etwas, das uns so teuer war, und woran wir mit den 
Empfindungen der frühen Kindheit gehangen und auch im späten Alter 
mit Liebe geheftet waren, daß so etwas aus der Welt ist, daß wir mit 
allem unsern Streben es nicht mehr zurückbringen können, daran zu 
denken, ist immer etwas Schreckliches. Und wenn man erst, wie Sie, 
teuerste Mutter, Freude und Schmerz mit dem verlornen Gatten und 
l) Den Tod seines Vaters. 
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