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3. Ich möcht' als Spielmann reisen
weit in die Welt hinaus
und singen meine Weisen
und gehn von Haus zu Haus.
4. Ich möcht' als Reiter fliegen
wohl in die blut'ge Schlacht,
um stille Feuer liegen
im Feld bei dunkler Nacht.
5. Hör' ich das Mühlrad gehen,
ich weiß nicht, was ich will —
ich möcht' am liebsten sterben,
da wär's auf einmal still!
OO. Auf niemes Kindes Tod.
1. Als ich nun zum erstenmale
wieder durch den Garten ging,
Busch und Büchlein in dem Tale
lustig an zu plaudern sing.
2. Blumen halbverstohlen blickten
neckend aus dem Gras heraus,
bunte Schmetterlinge schickten
sie sogleich auf Kundschaft aus.
3. Auch der Kuckuck in den Zweigen
fand sich bald zum. Spielen ein,
endlich brach der Baum das Schweigen:
„Warum kommst du heut' allein?"
4. Da ich aber schwieg, da rührt' er
wunderbar sein dunkles Haupt,
und ein Flüstern konnt' ich spüren,
zwischen Vöglein, Blüt' und Laub.
5. Tränen in dem Grase hingen,
durch die abendstille Rund'
klagend nun die Quellen gingen,
und ich weint' aus Herzensgrund.
b.
1. Freuden wollt' ich dir bereiten,
zwischen Kümpfen, Lust und Schmerz
wollt' ich treulich dich geleiten
durch das Leben himmelwärts.
3. WiedasSüuselnleiserSchwingen
draußen über Tal und Kluft
ging zur selben Stund' ein Singen
ferne durch die stille Luft.
2. Doch du hast's allein gesunden, 4. Und so fröhlich glänzt'derMorgen,
wo kein Vater führen kann,
durch die ernste, dunkle Stunde
gingst du schuldlos mir voran.
's war als ob das Singen sprach:
Jetzo lasset alle Sorgen,
liebt ihr mich, so folgt mir nach!
1. Ich führt' dich oft spazieren
in Wintereinsamkeit,
kein Laut ließ sich da spüren,
du schöne, stille Zeit!
2. Lenz ist's nun, Lerchen singen
im Blauen über mir,
ich weine still — sie bringen
mir einen Gruß von dir.