3. Beim Lampenschein.
!. Hui! wie heulend die Windsbraut reitet
und ihre Regengewänder breitet
mit Klitschen und Klatschen über das Land!
Vor dem Hause wimmert die alte Laterne;
am Himmel kein Schimmer von einem Sterne.
2. Da fühlt sich das Mädel, da fühlt sich der Bube
so wohlig zu Hause, in heimlicher Stube,
und sieht beim traulichen Lampenschein
vergessene Lieblingsbücher ein
und denkt vergnügt in seinem Sinn:
Wie gut, daß ich nicht draußen bin! Albert S
Herr von Nibbeck auf Ribbeck im Havelland.
s. Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
ein Birnbaum in seinem Garten stand,
und kam die goldene Herbsteszeit,
und die Birnen leuchteten weit und breit,
da stopfte, wenn's Ulittag vom Turme scholl,
der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
Und kam in Kantinen ein Junge daher,
so rief er: „Junge, wist 'ne Beer?"
Und kam ein Ukädel, so rief er: „Lütt Dirn,
kumm man röwer, ick hebb' 'ne Birnl"
2. To ging es viel Jahre, bis lobefam
der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Tr fühlte sein Ende, 's war Herbsteszeit,
wieder lachten die Birnen weit und breit;
da sagte von Ribbeck: „Ich scheide nun ab,
legt mir eine Birne mit ins Grab!"
Und drei Tage drauf aus dem Doppeldachhaus
trugen von Ribbeck sie hinaus.
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
sangen „Jesus, meine Zuversicht",
und die Minder klagten, das herze schwer:
„he is dod nu. U)er giwt uns nu 'ne Beer?"