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9. Ein stürmt dev Feinö mit Branö und ÖDorö,
Der in dev Dacht evstieg den Mall.
Dom Schwerte fällt dev junge Bord,
Fjält in dev Fjanö noch den Kristall,
Das zersprungene Glück von Edenhall.
10. Um Morgen irrt dev Schenk allein,
Dev Greis, in dev zerstörten Kall';
Gr sucht des fferrn verbrannt Gebein,
Er sucht im grausen Grümmersall
Die Acherven des Glücks von Edenball.
11. „Die Steinwand", spricht er, „springt zu Stück,
Die hohe Säule muß zu Fall;
Glas ist der Erde Stolz und Glück:
Zn Splitter fällt der Erdenvall
Einst gleich dem Glücke von Edenball!"
50. Das Lied von der Glocke.
Vivo8 voco. Mortuos plango.
1. Fest gemauert in der Erden
Zieht die Form, aus Lehm gebrannt.
Heute mutz die Glocke werden!
Frisch, Gesellen, seid zur Hand!
Don der Ztirne heiß
Finnen muß der Zchweiß,
Zoll das Werk den Meister loben;
Doch der Zegen kommt von oben.
Zum Werke, das mir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft ent¬
springt;
Den schlechten Mann lnuß man ver¬
achten,
Von Friedrich von Schiller.
Fulgura kraugo.
Der nie bedacht, was er vollbringt,
Das ichs ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Daß er im innern Herzen spüret,
Was er erschafft mit seiner Hand.
2. Nehmet Holz vorn Fichtenstarnrne,
Doch recht trocken laßt es sein,
Daß die eingepreßte Flamme
Zchlage zu dem Zchwalch hinein!
Focht des Fupsers Frei,
Zchnell das Zinn herbei,
Daß die zähe Glockenspeise
Fließe nach der rechten Weise!
Was in des Dammes tiefer Grube
Die Hand mit Feuers Hilfe baut,
Hoch ans des Turmes Glvckenstube,
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