20. Arion eilt nun leicht von hinnen,
Wie einst er in die Fremde fuhr;
Schon glänzen ihm Korinthus' Zinnen,
Er wandelt singend durch die Flur.
Mit Lieb' und Lust geboren,
Vergißt er, was verloren,
Bleibt ihm der Freund, die Zither, nur.
21. Er tritt hinein: „Vom Wanderleben
Nun ruh' ich, Freund, an deiner Brust.
Die Kunst, die mir ein Gott gegeben,
Sie wurde vieler Tausend Lust.
Zwar falsche Räuber haben
Die wohlerworbnen Gaben,
Doch bin ich mir des Ruhms bewußt."
22. Dann spricht er von den Wunderdingen,
Daß Periander staunend horcht.
„Soll jenen solch ein Raub gelingen?
Ich hätt' umsonst die Macht geborgt.
Die Täter zu entdecken,
Mußt du dich hier verstecken,
So nahn sie wohl sich unbesorgt." —
23. Und als im Hafen Schiffer kommen,
Bescheidet er sie zu sich her.
„Habt von Arion ihr vernommen?
Mich kümmert seine Wiederkehr." —
,Wir ließen recht im Glücke
Ihn zu Tarent zurücke? —
Da, siehe! tritt Arion her.
24. Gehüllt sind seine schonen Glieder
In Gold und Purpur wunderbar.
Bis auf die Sohlen wallt hernieder
Ein leichter, faltiger Talar;
Die Arme zieren Spangen,
Um Hals und Stirn und Wangen
Fliegt duftend das bekränzte Haar.
25. Die Zither ruht in seiner Linken,
Die Rechte hält das Elfenbein.
Sie müssen ihm zu Füßen sinken,
Es trifft sie wie des Blitzes Schein.