Full text: [Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1] (Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1)

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5. Den Fang ins Meer? Sie rühren ihn an, 
Die Fischer, und tasten und stieren ihn an. 
„Laßt mich ins Meer!" Sie hären nicht drauf. 
„Laßt mich ins Meer!" Sie lachen nur auf. 
Sie wägen das goldene Prinzlein ab, 
Sie schätzen's und klauben ihm Münzlein ab. — 
Wie wiegt das voll, wie gleißt das hold! 
Sie denken nichts weiter, — sie denken nur Gold. 
6. Und seht! ein Goldschein überfliegt 
Jetzt alles, was von Fisch daliegt, 
Und wandelt's, daß es klirrt und rollt: 
Seht! all die Fische werden Gold! 
Sinkt das Schiff von blitzender Last? 
„Schaufelt, was die Schaufel faßt!" 
Wie lustiges Feuerwerk sprüht das umher, — 
Dann rauscht über alles zusammen das Meer. 
Dtto Ernst. (Otto Ernst Schmidt.) 
Geb. 1862. 
Dis Randers. 
Stimmen des Mittags. Neue Dichtungen. 3. u. 4. Tausend. Leipzig 1903. 
1. Krachen und Heulen und berstende Nacht, 
Dunkel und Flammen in rasender Jagd — 
Ein Schrei durch die Brandung! 
2. Und brennt der Himmel, so sieht man's gut: 
Ein Wrack auf der Sandbank! Noch wiegt es die Flut; 
Gleich holt sich's der Abgrund. 
3. Nis Randers lugt — und ohne Hast 
Spricht er: „Da hängt noch ein Mann im Mast; 
Wir müssen ihn holen!" 
4. Da faßt ihn die Mutter: „Du steigst mir nicht ein! 
Dich will ich behalten, du bliebst mir allein, 
Ich will's, deine Mutter! 
5. Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn; 
Drei Jahre verschollen ist Uwe schon, 
Mein Uwe, mein Uwe!"
	        
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