Full text: [[Teil 2], Oberstufe, Teil 2] ([Teil 2], Oberstufe, Teil 2)

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VI. Aus dem Menschenleben. 
293. Rätsel 
sind’s gewiss in vielen Dingen, 
jedoch im Tode sind wir’s nicht; 
die sind’s, die wir zn Grabe bringen, 
und eben diese sind es nicht. 
Dieweil wir leben, sind wir’s eben 
zur Zeit noch nicht; 
dieweil wir leben, sind wir’s eben 
von Geist und Angesicht. Friedrich Schleiermacher. 
294. Gedenk’ es, o Seele! 
^in üännlein grünet wo, 
wer weiss, im lüalde, 
ein Rosenstrauch, wer sagt, 
in welchem Garten? 
Sie sind erlesen schon, 
denk’ es, o Seele, 
auf deinem Grab zu wurzeln 
und zu wachsen. 
2. Zwei schwarze Röislein weiden 
auf der wiese; 
sie kehren heim zur Stadt 
in muntern Sprüngen. 
Sie werden schrittweis gehn 
mit deiner Leiche; 
vielleicht, vielleicht noch eh’ 
an ihren Hufen 
das Gisen los wird, 
das ich blitzen Sehe! Eduard Mörike. 
295. Grabscheits. 
j=Tde gleifst auf Erden 
in Gold und in Pracht; 
Erde wird Erde, 
bevor es gedacht; 
Erde türmt auf Erden 
Schloss, Burg, Stein; 
Erde spricht zu Erde: 
Alles wird mein! 
Theodor Fontane a. d. Englischen.
	        
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