fullscreen: Alte Geschichte (Teil 1)

82 Rom unter Kaisern (31 vor Chr. — 476 nach Chr.). 
Beendigung des Kriegs zu Vindobona (Wien) starb und das Reich seinem 
unwürdigen Sohne Commodus hinterließ, der von den Markomannen in 
schimpflicher Weise den Frieden erkaufte. 
§ 34. Verfall des Reichs unter den Soldatenkaisern (von Commodus 
bis Aurelian) 180—270. 
Mit Commodus, dem grausamen Sohne Mark Aurels, ging das 
Reich schnell seinem Versall entgegen. Fast alle Kaiser wurden durch die 
Prätorianer erhoben — daher Soldatenkaiser genannt — und gestürzt; 
die meisten starben eines gewaltsamen Todes. Während im Inneren die 
Sittenlosigkeit einen erschreckenden Höhegrad erreichte, wurden die Grenzen 
des Reiches im Osten durch die fortwährenden Einfälle der Neuperser, 
im Westen durch die der Germanen (Alemannen, Franken und Goten) 
beunruhigt. Unter den 25 Soldatenkaisern, welche von 180—270 herrschten, 
sind die bekanntesten Commodus, Septimius Severus, Caracalla, Severus 
Alexander und Decius. 
Erst Aurelian (270—275) steuerte dem Verfalle des Reiches; er 
brachte die empörten Provinzen zum Gehorsam, trieb die Germanen über 
die Donau zurück, besiegte im Orient die Neuperser und vernichtete das 
Reich der Königin Zenobia, die als Beherrscherin von Palmyra über 
Kleinasien, Syrien und Ägypten gebot. Die Stadt Palmyra wurde von 
Grund aus zerstört; die majestätischen Ruinen ihrer prächtigen Tempel 
und Paläste setzen noch heute den Reisenden in Staunen. Aurelian wurde 
(wie seine beiden Nachfolger Tacitus und Probus) ermordet, worauf 
§ 35. Diocletian (284—305) 
zur Herrschaft gelangte. Er brach den Despotismus der Prätorianer, hob 
alle republikanischen Formen aus und führte eine unumschränkte Selbst- 
Herrschaft mit orientalischer Hoshaltung ein (Purpur, Diadem, majestas). 
Um den Bestand des Reichs ungeschmälert aufrecht zu erhalten, teilte er 
das Reich in vier Teile: 1. Gallien (mit Spanien und Britannien), 
2. Italien (mit Afrika), 3. Jllyricum (mit Thracien, Macedonien und 
Griechenland), 4. Orient. 
Er selbst residierte als Augustus des Ostens in Nikomedien, wo 
sein Hos auf orientalische Weise eingerichtet war, während sein Freund 
Maximinian, den er zum Mitregenten angenommen hatte, als Augustus 
Italien beherrschte; die beiden übrigen Reichsteile verwaltete je ein Cäsar 
(Unterkaiser). Nach zwanzigjähriger Regierung legte Diocletian zu 
Nikomedien freiwillig die Regierung nieder und beredete seinen Freund 
Maximinian zu Mailand dasselbe zu thurt. Fortan lebte er auf seiner 
Villa bei Salona in Dalmatien mit Landbau beschäftigt. — In Diocletians 
Regierung fällt die letzte, aber heftigste Christenversolgung. 
Unter seinem Nachfolger 
§ 36. Constantin dem Großen (324—337), 
der sich nach harten Kämpfen mit seinen Mitregenten endlich die Allein- 
Herrschaft über das ganze römische Reich errang, gelangte das Christen- 
tum zum Sieg über das Heidentum, da es von Constantin i. I. 324
	        
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