Full text: [Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1] (Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1)

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Auch des Wappens nette Schilder 
Loben den erfahrnen Bilder. 
390 Herein! herein! 
Gesellen alle, schließt den Reihen, 
Daß wir die Glocke laufend weihen! 
Konkordia soll ihr Name sein, 
Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine 
395 Versammle sie die liebende Gemeine. 
Und dies sei fortan ihr Beruf, 
Wozu der Meister sie erschuf: 
Hoch überm niedern Erdenleben 
Soll sie im blauen Himmelszelt, 
400 Die Nachbarin des Donners, schweben 
Und grenzen an die Sternenwelt, 
Soll eine Stimme sein von oben, 
Wie der Gestirne helle Schar, 
Die ihren Schöpfer wandelnd loben 
405 Und führen das bekränzte Jahr. 
Nur ewigen und ernsten Dingen 
Sei ihr metallner Mund geweiht, 
Und stündlich mit den schnellen Schwingen 
Berühr' im Fluge sie die Zeit, 
410 Dem Schicksal leihe sie die Zunge, 
Selbst herzlos, ohne Mitgefühl, 
Begleite sie mit ihrem Schwünge 
Des Lebens wechselvolles Spiel! 
Und wie der Klang im Ohr vergehet, 
415 Der mächtig tönend ihr entschallt, 
So lehre sie, daß nichts bestehet, 
Daß alles Irdische verhallt! 
Jetzo mit der Kraft des Stranges 
Wiegt die Glock' mir aus der Gruft, 
420 Daß sie in das Reich des Klanges 
Steige, in die Himmelsluft! 
Ziehet, ziehet, hebt! 
Sie bewegt sich, schwebt! 
Freude dieser Stadt bedeute, 
425 Friede sei ihr erst Geläute. 
Mel.: Andreas Rombcrg (1767—1821); Max Bruch (geb. 1838); Albr. Brcde.
	        
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