2 ^ ^ ^ -^s^v^s-ts ^v 
2. An die Heimat. 
Johannes Trojan. 
Vielliebe Heimat, waldumsäumter Meeresstrand, 
Oft regt die Sehnsucht sich in meiner Brust nach dir. 
Am meisten aber um die holde Jahreszeit, 
Wenn voll entfaltet frisch noch glänzt der Buche Laub, 
Der Schmelz der Wiese noch unangetastet ist, 
Und wenn in Ähren lieblich wallend geht das Korn. 
Dann denk ich gern der Tage, da am Waldesrand 
Auf einem Hügel sitzend ich den Blick erfreut 
An weiter Felder unaufhörlichem Wellenschlag. 
Und aus dem silbergrünen Meere hie und da 
Hob sich ein Anger, ganz in Purpurrot getaucht, 
Von zahllos vielen Häuptern aufgeblühten Mohns. 
Der Tage denk' ich gerne, da ich ruhevoll 
Durchstrich der frühlingsgrünen Wälder Einsamkeit, 
Die Augen weidend an der stillen Blumen Pracht, 
Und bis ins Herz von süßem Schauer angefaßt, 
Wenn in den Wald sich plötzlich brausend warf der Wind. 
O schöner Anblick, dessen ich so oft genoß, 
Wenn durch der Buchen graue Stämme ich vor mir 
Aufschimmern sah das Meer im allertiefsten Blau, 
Und mir der Welle leiser Anschlag tönt ins Ohr. 
Das alles gerne möcht ich einmal wiedersehn, 
Und auch den Garten, wo ich einst als Kind gespielt, 
Der nun schon lange fremder Leute Eigentum. 
In meinen Träumen sah ich ihn so manche Nacht, 
Und unverändert ist er stets der alte dann; 
Ich aber möchte wissen, ob vorhanden noch 
Die kleine Tanne — groß jetzt ist sie, wenn sie lebt — 
Die einst der Vater pflanzte auf den Rasenplatz, 
Als eben ich geboren, die er heimgebracht 
In seiner Tasche damals aus dem nahen Wald. 
Bald überwuchs sie, in die Höhe schießend, mich, 
So schnell auch ich emporwuchs; in der Jugendzeit. 
Die möcht ich gerne wiedersehn, wenn sie noch lebt, 
Und doch ein wenig bangt mir vor dem Wiedersehen.