6.
Zwei Dinge lern' geduldig tragen:
dein eigen Leid, der andern Klagen.
i.
Marie von Ebner-Eschenbach.
Wo es drei Heller tun, da wende vier nicht an
und nicht zwei Worte, wo's mit einem ist getan.
8.
Friedrich Rückert.
Der Schneeball und das böse Wort,
sie wachsen, wie sie rollen sort:
eine Handvoll wirf zum Tor heraus,
ein Berg wird's vor des Nachbars Haus. Wilhelm Müller.
9.
Wenn dich die Lästerzunge sticht,
so laß dir dies zum Troste sagen:
Die schlechtsten Früchte sind es nicht,
woran die Wespen nagen. Gottfried Bürger.
10.
Dank mit dem Mund Im Herzen Dank
hat wenig Grund. ist guter Klang.
Dank mit der Tat,
das ist mein Rat! Robert Reinick.
11.
Tu nur das Rechte in deinen Sachen!
Das andre wird sich von selber machen.
12.
Das edle Kaiserwort sei auch von uns erkoren:
„Da ich nichts Gutes tat, der Tag ist mir verloren!"
Otto Sutermeister.
13.
Des Hauses Zier ist Reinlichkeit,
des Hauses Ehr' Gastfreundlichkeit,
des Hauses Segen Frömmigkeit,
des Hauses Glück Zufriedenheit.
14.
Eigner Herd ist Goldes Wert,
ist er gleich arm, hält er doch warm.
15.
Wer sich des Brotes freuen will, Wer sich des Gartens freuen will,
muß guten Teig sich kneten. der muß das Unkraut jäten.
Wer sich des Lebens freuen will,
muß arbeiten und beten.
Robert Reinick.