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m) Sein strenges Pflichtgefühl, mit dem er sich den ersten Diener des
Staates nennt und sich Gott gegenüber verantwortlich fühlt für all sein
Tun und Lassen.
u) Die Arbeitsfrendigkeit, mit der er daheim und auf Reisen, zu
Lande und zur See die Last der Regierungsgeschäfte mit unermüdlichem
Fleiße und bewundernswerter Ausdauer erledigt,
o) Das hochgespannte Ehrgefühl und die Sorgsamkeit, mit der er über
der Ehre und dem Ansehen des Deutschen Reiches unter den Völkern
Europas und des Erdballs wacht.
III. Verknüpfung.
1. Das Deutsche Reich als Hort des Friedens in Europa.
a) Friedensversicherungen der drei Kaiser. In ihrem Auf¬
ruf „An mein Volk" haben alle drei Hoheuzollernkaiser feierlich gelobt,
den Frieden zu schirmen. Gib die betreffenden Worte an! Auch sonst haben
Wilhelm I. und Wilhelm II. oft genug ihre Friedensliebe betont. Gib Bei¬
spiele dafür an! Friedrich III. hat zu kurze Zeit regiert, um in besonderen
Aussprüchen seine Friedensliebe kundgeben zu können.
t>) Friedensbestrebungen. Die Kaiser haben alles getan, durch
einen weitgehenden Landesschutz ihrem Reiche den Frieden zu sichern.
Weise nach, was Wilhelm I. und Wilhelm II. für Heer, Marine und Landes¬
befestigungen getan haben! Sie gingen dabei von dem Grundsatz aus, daß
der Friede am besten gesichert ist durch die stets bereite Rüstung auf den Krieg.
Sie haben den Frieden aber auch gesichert durch Bündnisse. Nachweis!
e) Erfolg. Dem Deutschen Reiche und seinen Verbündeten ist seit mehr
als 30 Jahren die Erhaltung des Friedens unter den Kulturmächten Europas
gelungen. Es hat sich als Hort des Friedens erwiesen.
2. Die drei Hoheuzollernkaiser. Gleiches und Verschiedenes in ihrem Leben
und Wirken.
a) Ähnlichkeiten. Alle drei Kaiser zeigen in ihrer Jugend den
gleichen Lerneifer, um sich in würdiger Weise auf ihr Amt vorzubereiten.
Wilhelm I. hatte bei seiner Thronbesteigung gewünscht, „daß es ihm
unter Gottes gnädigem Beistände gelingen möge, Preußen zu neuen
Ehren zu führen." Dieses Bestreben, auf Deutschland ausgedehnt, haben
alle drei Kaiser betätigt, so daß heute das ehemals so geringschätzig be¬
handelte Deutschland hochgeachtet in der Welt dasteht.
Der bei der Thronbesteigung von allen drei Kaisern erlassene Aufruf
„An mein Volk" zeigt große Übereinstimmung. Kaiser Friedrichs III. und
Wilhelms II. Ausruf gibt zunächst der schmerzlichen Trauer über den Tod des
vorangegangenen Herrschers Ausdruck und hebt dessen Verdienste um Preußen