Full text: [Teil 4 = 8. u. 9. Schulj] (Teil 4 = 8. u. 9. Schulj)

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, Schrei nicht*, flüsterte er ihm zu, ,schrei nicht, sonst kommt 
alles 'raus!* 
Das große L. schluckte den Schrei hinunter und gurgelte und 
ächzte halblaut vor sich hin. 
Der lange K. hob wieder den Stock, und ein zweiter Hieb 
knallte durch den Saal. Der Körper des Geschlagenen wälzte 
sich förmlich auf dem Tische, so daß die Kadetten ihn kaum an 
den Händen und Füßen festzuhalten vermochten. Das kleine L. 
hatte beide Arme um den Kopf des Bruders geschlungen und 
drückte ihn mit krampfhafter Gewalt an sich. Seine Augen 
waren ganz weit aufgerissen, sein Gesicht wie der Kalk an der 
Wand, sein ganzer Körper zitterte. 
In dem ganzen Saale war eine Totenstille, so daß man nur 
das Röcheln des Gestraften hörte, das der kleine Bruder an seiner 
Brust erstickte; alle Augen hingen an dem Jungen; alle hatten wir 
das Gefühl, daß wir das nicht mehr lange mit ansehen konnten. 
Als darum der dritte Hieb gefallen war und das Schauspiel 
von vorhin sich wiederholt hatte, entstand ein allgemeines auf¬ 
geregtes Flüstern, ,jetzt ist's genug — nicht mehr schlagen!* 
Der lange K., der von der Anstrengung ganz rot geworden war, 
wollte noch zu einem vierten Schlage ausholen, aber mit einem 
Male warfen sich dreie, viere zwischen ihn und das große L., 
rissen ihm den Rohrstock aus der Hand und stießen ihn zurück. 
Das große L. wurde losgelassen, richtete sich langsam auf und 
stand dann wie gebrochen am Tische; das kleine L. stand neben ihm. 
Die Exekution war zu Ende. 
Der Kadett von vorhin erhob noch einmal, aber immer nur 
halblaut, die Stimme. -Jetzt ist die Sache aus und begraben,* 
sagte er; ,ein jeder gibt jetzt L. I die Hand, und ein Schuft, wer 
von der Sache noch ein Wort spricht!* 
Ein allgemeines ,ja, ja* zeigte, daß er ganz im Sinne der 
andern gesprochen hatte. Man trat heran und reichte dem großen L. 
die Hand, dann aber, wie auf Kommando, stürzte sich alles auf das 
kleine L. Es entstand ein förmlicher Knäuel um den Jungen, denn 
jeder und jeder wollte ihm die Hand drücken und schütteln. Die 
Hintenstehenden streckten die Hände über die Vorderen weg, einige 
kletterten sogar auf den Tisch, um an ihn heranzukommen, 
man streichelte ihm den Kopf, klopfte ihn auf die Schultern, den 
Rücken, und dabei war ein allgemeines Geflüster: -Kleines L., du 
famoser Kerl!*
	        
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