liegt nun seinerseits unter dem Boden und ist vergessen.
Aber es ist darum noch nicht zu Ende. Unter dem Einfluß
der Zeit, der Winterkälte und des auf ihm lastenden Druckes
verwandelt sich das begrabene Moos in eine schwarze, mäßig
feste Masse; das ist der Stoff, den wir unter dem Namen
Torf kennen. Er besitzt in hohem Grade die Eigenschaft, undurch¬
lässig für Wasser zu sein. Nachdem er vollständig ausgebildet
ist, steht der neue Wald wie der frühere auf einer Grundlage,
aus der die Feuchtigkeit nicht abziehen kann. Kommt also ein
längerer Zeitraum größerer Nässe, so wird er sumpfig wie sein
Vorgänger, der Zufall bringt eine neue Anpflanzung von
Torfmoos hervor, und der zweite Wald verfällt dem gleichen
Schicksal wie der erste; auch er versinkt im Moossumpfe. Ihm
kaun ein dritter und ein vierter folgen; das Ende der Reihe
ist nicht abzusehen.
Einmal in geschichtlicher Zeit ist das Versinken eines Waldes
im Torf beobachtet worden. Im Jahre 1651 fand Lord Cromarty
bei Lochburn in West Roß eine Ebene, die voll abgestorbener
Fichtenbäume stand. Fünfzehn Jahre später traf er an derselben
Stelle nicht mehr die stehenden Bäume, sondern ein Polster
von Torfmoos, welches so tief war, daß er bei dem Versuch,
es zu betreten, bis an die Achselhöhlen hineinsank. Die Fichten
waren darin verschwunden.
In der großen Mehrzahl der Fälle hat kein Mensch dem
Vorgänge beigewohnt; aber man findet im Torf die begrabenen
Bäume, und zwar, wie es dem Gesagten gemäß der Fall sein
muß, öfter in verschiedenen, durch Torf voneinander getrennten
Schichten. Zu unterst liegen diejenigen, die zuerst versanken, dann
folgt eine Schicht von Torf, der über ihren Leichen gewachsen
ist, dann wieder eine Schicht Bäume, dann wieder Torf usw.
Man kennt Moore, in denen sechs und mehr derartige
Restschichten übereinander liegen, Eichen, Tannen, Birken,
Weiden, Erlen, Eschen, Wacholder, Lärchen und Haselnuß-
stämmchen sind deutlich zu unterscheiden, denn der Gerbsäure-
gehalt des Torfes konserviert sie. Manchmal ist nur diejenige
Hälfte der Stämme erhalten, die nach dem Fallen die untere
war, während die obere fehlt; das sind Exemplare, die längere
Zeit oben auf dem Torfmoos gelegen haben, ehe sie ganz
darin einsanken. Bei diesen wurde die untere Hälfte vor der
Verwesung geschützt, während die obere sich an der Luft zersetzte
und ihre Reste in unkenntlicher Form dem Moore beimischte.