Full text: [Teil 3 = Kl. 6] (Teil 3 = Kl. 6)

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3. Darin noch meine Wiege steht, 
darin lernt’ ich mein erst Gebet, 
darin fand Spiel und Lust stets Raum, 
darin träumt’ ich den ersten Traum. 
4. Drum tausch’ ich für das schönste Schloß, 
wär’s felsenfest und riesengroß, 
mein liebes Hüttlein doch nicht aus; 
denn ’s gibt ja nur ein Vaterhaus! 
3* D*5 Kaufes bau» Von Hermann Magner. 
Entdeckungsreisen in Haus und Hof. 12., verb. Ausl. Leipzig 1908. 8. 181. 
3edes Haus hat seine Geschichte, so gut wie jede Stadt und jedes Dorf. 
Der Indianer baut seine Hütte aus Baumzweigen in kurzer Zeit aus, 
der Neuholländer stellt einige Rindenstücke zusammen und ist dann fertig. 
Der Eskimo schneidet auf der Reise im Winter eine Anzahl Schneestücke 
zurecht, legt sie übereinander und fertigt selbst in jenem' unwirtlichen 
Himmelsstriche binnen ein paar Stunden ein Haus, das ihm wenigstens 
auf einige Zeit als Zufluchtsort dient. 
Beim Bau unserer Wohnhäuser geht’s nicht so schnell her. Nicht 
jeder ist so glücklich, sich ein eigen Hüttchen erwerben zu können. Schon 
der Grund und Boden kostet ansehnliche Summen, besonders in der Nähe 
oder gar im Innern größerer Städte. Die Baumaterialien und das Auf¬ 
führen des Hauses, schließlich noch seine innere Ausstattung erfordern noch 
mehr. Ehe eine Hacke oder Schaufel angelegt wird, hat der Bauverständige 
den Plan zum Hause entworfen. Das Haus ist bereits vollständig in den 
Gedanken des Baumeisters und auf dem Papier vorhanden, bevor es in 
der Wirklichkeit ausgeführt wird. 
Der Grund, auf dem das Haus ruhen soll, erfordert besondere Sorg¬ 
falt. Sind feste Gesteinsschichten vorhanden, so macht nur das Ausarbeiten 
der Felsen Schwierigkeiten, die Mauern können dagegen sofort darauf ge¬ 
gründet werden. Findet man zu oberst nur lockeren Grund, so muß man 
tiefer graben und möglichst große und harte Steine sorgsam einlegen, um 
festen Halt zu gewinnen. Diesen Teil nennt man das Fundament des 
Hauses. Am schwierigsten gestaltet sich das Unternehmen auf sumpfigem, 
moorigem Boden. Wenn man überhaupt einen Brunnen beim Hause an¬ 
legen will, so sorgt man für denselben zuerst, damit beim Bauen das 
nötige Wasser gleich bei der Hand ist.
	        
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