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Käsig. Nie kam er wieder in Freiheit. Da aber der Mongole hier nicht 
bleiben konnte, so setzte er einen Sohn Bajazeths (Musa) als Sultan ein, 
und begnügte sich damit, daß dieser ihn als Oberherrn anerkannte. Als 
schon drei Jahre darauf Timur starb, und sein großes Reich wieder in viele 
kleinere zerfiel, erholte sich die Macht der Osmanen so schnell wieder, daß 
Murad oder Amurath II, Bajazeths Enkel, selbst Constantinopel be¬ 
lagerte, wo Johannes VI. (seit 1425) Kaiser war. 
Dies Mal wurde zwar Constantinopel noch gerettet, die stürmenden 
Türken zurückgeschlagen. Aber das sah wohl der griechische Kaiser ein, daß 
der letzte Rest seines Reichs bald eine Beute der Osmanen werden müßte, 
wenn keine Hülfe von außen käme. In dieser großen Noch wandte sich Jo¬ 
hannes an den Papst, und flehte, daß dieser die Fürsten des Abendlandes 
zu seinem Beistände aufrufen möchte. Johannes machte sich selbst aus, mit 
Eugen IV. in Ferrara eine Zusammenkunft zu halten (1438); aber die 
Bereitwilligkeit Eugens konnte nur durch eine Einigung der griechischen und 
römischen Kirche erkauft werden. Nach langen Streitigkeiten zwischen den 
mitgekommenen griechischen Bischöfen und dem Papste über die unwesentlich¬ 
sten Dinge (z. B. ob beim Abendmahle gesäuertes oder ungesäuertes Brot zu 
gebrauchen sei, ob der heilige Geist nur vom Vater, oder auch vom Sohn 
ansgehe, über das Fegefeuer u. s. w.) gaben endlich die Griechen nach, und 
es wurde eine Vereinigung zu Stande gebracht, die aber bei der entschiede¬ 
nen Abneigung des griechischen Volkes gegen die päpstliche Hierarchie von 
keinem Bestände sein konnte. Indessen suchte Papst Eugen einen Kreuzzug 
gegen die Türken zu Stande zu bringen, und sandte dazu den Cardinal 
Julian Cesarini umher. Ehe dieser aber jenen bewirkte, brachen die 
Türken gegen die Ungarn auf. 
In Ungarn war damals (unter König Wladislav V.) ein eben so ein¬ 
sichtsvoller, als tapfrer Feldherr, Johann Hunyad Corvinus, Woiwode 
von Siebenbürgen. Dieser brachte ein Heer gegen die Türken zusammen, 
schlug mit 15,000 Ungarn 80,000 Osmanen bei Vas sag in Siebenbürgen 
(!442), und drang bis an den Balkan vor. Murad, dem für Adrianopel 
bange wurde, und der von den großen Rüstungen des Abendlandes hörte, 
trug den Christen einen Frieden an, der auch in Szegedin an der Theiß 
aus 10 Jahre von beiden Seiten beschworen wurde. Darüber war der Papst 
sehr unzufrieden. Sein Legat, der Cardinal Julian, redete daher dem Kö¬ 
nige Wladislav V. von Polen und Ungarn*) und dessen Feldherrn Hunhad 
zu, den Frieden zu brechen; denn den Ungläubigen brauche man sein Wort 
nicht zu halten! Endlich gaben Beide nach, und der Friedensbruch wurde 
beschlossen. Weit Wladislav verband sich der große Krieger Georg Ka- 
flriota, dem Murad früher die Statthalterschaft Albanien und den Namen 
Skanderbeg gegeben, und der sich von den Osmanen wieder losgerissen 
*) Nach Sigismunds Tode waren seine Tochter Elisabeth und deren Mann, Albrecht 
von Testreich, gefolgt. Dieser starb schon 1439. Die Ungarn wählten den König von 
Polen Wladislav V. Aber nur ein Theil der Ungarn erkannte ihn an, da bald nach 
Albrechts Tode seine Wittwe einen Sohn bekam, den Ladislaus Po st Humus, und 
mehrere Magnaten sich auf dessen Seite schlugen. So entstand ein Bürgerkrieg, in wel¬ 
chem sich Wladislav behauptete.
	        
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