4. Und Milch mit Zucker kocht sie dann.
Die gibt’s zu Hause nicht
Als nur zuweilen dann und wann,
Wenn man den Schnupfen kriegt.
5. Und vielen Kuchen trägt sie auf
Und setzt ihn vor uns hin,
Mit Zucker und mit Mandeln drauf
Und viel Rosinen drin.
6. Und wenn wir satt geworden sind,
Dann fahren wir wieder ab,
Und unser Böcklein wie der Wind
Bringt uns nach Haus im Trab.
7. Dann fragt Mama, dann fragt Papa,
Wenn sie uns wiedersehn:
„Wie war es denn bei Großmama ?“
„O wunder-, wunderschön!"
153. Ein Guckloch in der Scheibe.
Heinrich Scharrelmann.
O, wie bitter kalt ist es draußen! Wir haben Ferien, denn morgen
ist der heilige Abend. Ich stehe am Fenster, und das ist von oben
bis unten ganz mit Eisblumen bedeckt. Ich hauche und hauche gegen
die Scheibe, bis ein kleiner feuchter Fleck da ist und das Eis schmilzt,
und nun ist ein Guckloch im Fenster.
Jetzt kann ich auf die Straße sehen. Da geht ein Mann, der hat
beide Hände in den Taschen. Er zieht die Schultern hoch, damit die Ohren
sich an seinem Mantelkragen wärmen können. Da kommen zwei Knaben;
sie tragen Schlittschuhe über der Schulter und haben dicke Handschuhe an¬
gezogen. Ein kleines Mädchen trippelt dicht hinter ihnen her, damit es
etwas gegen den scharfen Ostwind geschützt ist, der durch die Straßen fegt.
Kein itinb spielt draußen, alle sind wohl in den warmen Stuben. Die
Fenster in den Häusern gegenüber sind fast alle zugefroren. Sieh, unsere
Milchfrau kommt über die Straße. Sie will uns Milch bringen. O, wie
sieht sie aus! Sie ist ganz in Tücher und Mantel eingehüllt. Nur