Full text: Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands

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Ober: 
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und 
seine G üte währet ewiglich, der a l l em F l ei sch e Speise 
giebt, der dem Vieh sein Futter giebt, den jungen Raben, 
die ihn anrufen. Der Herr hat Gefallen an denen, 
die ihn f ü r ch t e n und auf seine Güte warten. Amen. 
Wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den Herrn, deinen 
Gott, loben für das gute Land, das er dir gegeben hat. (5 Mos. 8,10.) 
Nach Tische kannst du beten: 
Wir danken dir, Herr Gott Vater, durch Jesum 
Christum, unsern Herrn, für alle deine Wohlthat, 
d e r d u l e b e st u n d r e g i e r e st i n E w i g k e i t. Amen. 
Oder: 
W i r d a n k c n dir für beinc Gaben, 
d i e wir von dir empfangen haben. 
W i r b i t t e n dich, den lieben Herrn: 
du woll'st hinfort uns mehr descher'n 
und speisen uns mit deincm Wort, 
daß satt w i r werden hier und dort. 
Ach, lieber Gott, du w o l l’jt uns geben 
nach dieser Welt das e w' g e Leben. Amen. 
33. Ein dankbares Herz. 
Ein Edelmann in den Niederlanden war durch den Krieg 
in grosze Armuth gerathen und lag an Händen undFüszen lahm 
von der Gicht in einem Dachstühlein und hatte niemand als 
eine alte Ausläuferiu, die sich des Tages zwei- oder dreimal 
nach ihm umschaute. Und als er zuletzt auch von seinem alten 
Rittermantel die goldenen Spangen, Haken und Schnüre ver¬ 
kaufen muszte, gerieth er in schwere Sorgen. An demselben 
Tage noch kam ein unbekannter Mann an sein Bett, der wie ein 
Diener eines groszen Herrn aussah und stumm schien, weil er 
weder mit einem Worte grüszte, noch auf eine Frage Antwort 
gab, sondern jedesmal seinen Finger fest auf die Lippen drückte, 
womit er andeuten wollte, dasz ihm sein Mund verschlossen sei.
	        
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