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Zweiter Theil.
Dritter Absrknitt.
Bilder aus der Naturkullde.
1. Alle Lande find seiner Herrlichkeit voll.
Lobet, ihr Himmel, ihr Wolken und Jauchzet und lobet und rühmet und
Sterne, preiset.
Rühme du englisches, himmlisches Heer, Preiset den Höchsten im himmlischen Zelt,
Jauchzet ihr Kinder der Lüfte von ferne! Lobet den Herrn, der Wunder beweiset.
Jauchzet ihr Quellen, ihr Wasser, du Meer, Rühmet den Herrn, den Herrscher der Welt,
Jauchzet ihr Thiere der Erde, ihr Fische, Preiset ihn, alle Bewohner der Erden,
Jauchzet ihr Haine, ihr Wälder, ihr Büsche, Jauchzet ihm Alle mit frohen Geberden,
Alles, was jauchzen kann, jauchze dem Alles, was loben kann, lobe den
Herrn! Herrn!
2. Die drei Reiche der Natur.
Was wir um uns sehen, ist theils durch die Natur, theils durch die
Dt en scheu entstanden. So sind der Baum, die Blume, die Quelle von der
Natur hervorgebracht, das Haus, der Tisch, der Zaun aber von Menschenhand.
Die Dinge, welche die Natur hervorbringt, heißen Naturerzeugnisse oder
Naturprodukte; die Dinge, welche die Kunst der Menschen zu Stande bringt,
werden Kunsterzeugnisse oder Kunstprodukte genannt. Der Mensch
nimmt den Stoff oder das Material zu seinen Kunsterzeugniffen aus der Natur-
hz. B. das Holz, den Stein, die Metalle): er benutzt ihre Erzeugnisse und
Kräfte zu seinen Zweckm. Er kann nichts Neues schaffen, sondern nur die
Formen und Gestalten des von Gott Geschaffenen verändern.
Die Naturerzeugniffe, z. B. ein Stein, ein Apfelbaum und ein Vogel, sind
unter sich in wesentlichen Stücken verschieden. Der Stein nimmt keine Nah¬
rung zu sich, in ihm regt und bewegt sich Nichts; er treibt aus seinem Innern
keine Theile nach außen hervor, keine Blätter, keine Blüthen, keine Früchte;
er wächst nicht, empfindet nicht, kurz er ist leblos. — Der Baum dagegen
nimmt Nahrung zu sich, er wächst, treibt aus seinem Innern Zweige, Blätter,
Blüthen und Früchte: aus seinen Fruchtkernen entstehen neue Bäume seiner Art;
er kann sich aber nicht selbst bewegen, nicht von einem Orte zum andern ge¬
langen i er empfindet nicht. Der Vogel endlich nimmt ebenfalls Nahrung zu
sich; in seinem Innern ist Regung und Bewegung: er kann seinen ganzen Körper
aus eigner Kraft bewegen und von einem Orte zum andern gelangen; aus den
Eiern, die er legt, entstehen junge Vögelein; er empfindet; kann andre Dinge
um sich her unterscheiden; kurz der Vogel lebt. Alle Naturerzeugniffe sind
mithin leblos oder lebendig: und die letztem mit oder ohne Empfindung,
mit oder ohne willkürliche Bewegung.
Die Naturerzeugniffe, welche von innen nach außen wachsen, und besondere,
aus ihnen selbst entstandene Werkzeuge zur Nahrung und zum Wachsthum
haben, nennt man organische, d. h. mit Werkzeugen versehene. Die, welche