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etwas verschieden, aber im Mittel berechnet, beträgt sie un- 
gesähr 3lls Millionen Kilometer. Man ist deshalb imstande, 
mit großen Ferngläsern die Oberfläche des Mondes und 
ihre Beschaffenheit ziemlich genau zu beobachten. Schon 
mit bloßen Augen kann man auf derselben verschiedene dunkle 
Flecken bemerken, von denen oft scherzweise gesagt wird, daß 
ste eine Frau darstellen, welche dasitze und spinne, oder einen 
Mann und eine Fran, welche einen Wasferzuber tragen. 
Durch Ferngläser kann man sich überzeugen, daß die helleren 
Teile hohe Berge sind, welche nach ihrer Gestalt Ähnlichkeit 
mit unsern feuerspeienden Bergen haben, die dunkeln Flecken 
aber Täler und Schatten, welche die Berge hinter sich 
Merfen, wenn sie von der Sonne beleuchtet werden. Es 
hat sich auch als wahrscheinlich herausgestellt, daß 'der Mond 
keinen Luftkreis um sich hat, wie die Erde, und daß sich 
aus seiner Oberfläche auch keine Meere befinden. Daß man 
aus der Mondesoberfläche Menschen und Häuser gesehen 
habe, wie hier und da schon erzählt worden, ist durchaus un¬ 
begründet. Was wir von der Beschaffenheit des Mondes wissen, 
deutet nur darauf hin, daß, wenn sich auf ihm lebende Wesen 
befinden, dieselben nicht so beschaffen sein können, wie wir. 
Wie die Erde von der Sonne angezogen wird und in¬ 
folgedessen sich um dieselbe bewegt, aus dieselbe Weise wird 
der Mond von der Erde angezogen und läuft deshalb um 
diese. Da die Erde aber zu gleicher Zeit sich um die Sonue 
bewegt, so geht der Mond mit, und der Weg, welchen er 
beschreibt, bekommt dadurch Ähnlichkeit mit den Gängen einer 
Schraube; dabei muß der Mond zuweilen zwischen die Erde 
und die Sonne zu stehen kommen, zu andern Zeiten eine 
dieser entgegengesetzte Stellung. einnehmen. 
Der Mond ist an sich dunkel wie die Erde und erhält 
sein Licht nur von der Sonne. Da er aber eine Kugel ist, 
so kann die Sonne nicht mehr als die Hälfte desselben zu 
ein und derselben Zeit beleuchten. Nun hängt es von der 
Stellung des Mondes zur Erde ab, ob wir die ganze er¬ 
leuchtete Hälfte oder einen Teil davon oder nur die dunkle, 
nicht erleuchtete Hälfte desselben zu sehen imstande sind. 
So entstehen die verschiedenen Mondswandlungen, von welchen 
wir seine vier Hauptstellnngen unterscheiden: erstes Viertel, 
Vollmond, letztes Viertel, Neumond. 
Gewöhnlich nimmt man an, daß zwischen jeder Monds¬ 
wandlung sieben Tage vergehen. Demzufolge' sollte jeder
	        
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