Full text: [Teil 3 = Kl. 6] (Teil 3 = Kl. 6)

Augen der goldenen Kugel zu, wenn sie morgens sich leuchtend 
aus dem Osten erhebt, und schauen mit Wehmut und Dank 
ihr nach, wenn sie abends von uns scheidet. Ist die Sonne ver¬ 
schwunden, so gucken vom dunklen Himmel freundlich die Sterne 
hernieder, wenn ihnen nicht etwa die Wolken eine Decke vor 
die hellen Augen hängen. Oft wandelt zwischen den Sternen 
der Mond einher und bescheint die Erde mit seinem schönen, 
milden Silberglanze. 
40. HbendUed, Von Rudolf ITowcnTtcin. 
Kindergarten. 5., verbesserte Auflage. Hamburg o. J. 8. 3. 
1. Der Tag geht mm zu Ende, 
die Blumen schlafen ein, 
nun faltet eure Hände, 
ihr lieben Kindelein, 
2. Und schaut um euch im Kreise, 
und schaut zum Himmel auf — 
Wie zieht so traulich leise 
die dunkle Nacht herauf! 
3. Bald glänzt in tausend Tröpfchen 
der helle Nlondenschein. 
Der Vogel steckt sein Köpfchen 
jetzt unteres Ilügelein. 
4. Nun ruht vom heißen Tage 
sich aus manch müdes Herz; 
doch manches schaut in Klage 
noch wachend himmelwärts. 
5. Drum betet, daß der Frieden 
nun jedem komm' herbei, 
daß süße Buh' beschieden, 
wie euch, den Armen sei. 
6. Denn der im heil'gen Wehen 
dort zieht von Stern zu Stern, 
hat auch der Kinder flehen 
und ihre Liebe gern. 
41. Die Sonne sank. 
Von Heinrich Hoffmann von Fallersleben. 
Kinderlieber. Herausg. von Lionel von Donop. Berlin 1877. S. 180. 
1. Die Sonne sank, der Abend naht, 
und stiller wird’s auf Straß’ und Pfad, 
und süßer Friede, Ruh’ und Rast 
folgt auf des Tages Sorg’ und Last. 
2. Es schweigt der Wald, es schweigt das Tal: 
die Vögel schlafen allzumal, 
sogar die Blume nicket ein 
und schlummert bis zum Tag hinein.
	        
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