150. Gute und schlechte Ordnung im Dorfe. 127
aus zwei Blättern die Grundlage seines kleinen Nestes zu¬
sammen.
3. Vor allem aber weiß der Mensch, wie alle Teile der
Natur, so auch diesen zu seinem Vorteile und zu seinem Ver¬
gnügen anzuwenden. Auch er benutzt zuvörderst die Blätter
einzelner Pflanzen zur wohlfeilen, angenehmen, gesunden Nah¬
rung, sei es, daß er sie roh als Salat oder gekocht als Kohl
verspeiset. Ein Aufguß auf Theeblätter liefert jenes bekannte
warme Getränk. Als Gewürz dienen die Blätter des Sauer¬
ampfers, des Draguns, des Lauchs, Lorbeers und andere; einige
werden, den Gaumen zu reizen, gekauet oder verbrannt und
nur ihr Rauch eingesogen, wie der Betel und der Tabak.
Ferner liefert dieser Pslanzenteil manche Arznei. Die Wilden
heilen Wunden durch gewisse zerkaute Blätter, und auch der
Europäer legt Walnußblatter und Wegbreit zu solchen Zwecken
auf. Besonders aber bereitet der Apotheker aus den Blättern
des Wermuts, der Münze, des Fieberklees, der Senna und
vieler anderer die heilsamsten Tränke. Bedeckung und Obdach
begehren wir freilich von dem Laube nur gelegentlich gegen
Sonne und Regen, aber in der heißen Zone dient das Talipot-
blatt als Regenschirm, und Palmblätter liefern Dächer für die
Häuser. Was die Kleider anbetrifft, so würden wir wenig¬
stens einen Stoff dazu, die Seide, entbehren, wenn nicht die
Blätter des Maulbeerbaums den Seidenwurm ernährten. Außer¬
dem dient unser Gegenstand dem Menschen noch zu mancherlei
nützlichen Zwecken. Einige Blätter, wie die der Birke, des
Ginsters, der Färbeflechte re., gewähren Farben, und unser Land¬
mann holt im Herbst das dürre Laub aus dem Walde zur
Streu für sein Vieh.
150. Gute und schlechte Ordnung im Dorfe.
1. Wie schön und lieblich ist das Leben des Land¬
mannes auf seinem Bauernhöfe und in seinem Dorfe,
wenn er auf Ordnung, Reinlichkeit und gute Wirtschaft
hältl Da umgeben freundliche Gemüsegärten, reichlich
mit Blumen geschmückt, die Wohnungen; da ist das ge¬
spaltene Holz schon für den künftigen Winter unter dem
Schuppen sauber geordnet; da sind Geschirr und Geräte
jedes am sichern, trocknen Orte; da sind die Misthaufen
in festen, geraden Seitenwänden aufgeführt; rein und hell
glänzen die Fenster; gefegt sind Thüren und Läden.
Leicht zieht das stattliche Vieh den belasteten Wagen auf
trockenen, geebneten Wegen; nur hie und da führt ein
schmaler, gerader Pfad durch Gärten, Wiesen und Felder.