Full text: Illustriertes Realienbuch

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III 
beuteln erhascht, so wächst dies als Schlauch in 12 Stunden wohl 6 ein 
>>cf bis in den Fruchtknoten der Zwiebel. Der ist nun mit der Zufuhr 
aus dem Reich des Lichtes zufrieden und legt sich schlafen einen Winter 
lang. Die blaßrote Lilie oben knickt zusammen, und der Winter 
schlägt sie in sein Leichentuch. Im Frühling, wenn das junge Leben 
hervorwimmelt, da schwillt der Fruchtknoten und kommt als Zsaltiger 
Sack zwischen 3 breiten Blättern ans Licht; darin reifen die braunen 
Körner. 3. Die Herbstzeitlose findet sich zahlreich oder gar nicht auf 
trockenen Wiesen. 4. Sie ist von Kopf bis Fuß ein tückisches Gift. 
Die genäschigen Hühner haben sich an den Körnern, die lüsternen 
Kühe an den fetten Blättern schon den Tod geholt. Eine Frau kochte 
die Zwiebeln als Thee gegen die Gicht, aber am andern Morgen war 
sie tot. Aus Zwiebeln und Samen wird Arznei bereitet. 5. Die 
78. Herbstzeit-Zwiebeln verfaulen, wenn die Stengel mehrere Jahre hintereinander 
lose (verkl.). ausgerissen werden. 
75. Der Acker-Schachtelhalm. 
1. Alle Pflanzen, bei denen man Staubblätter und Stempel unterscheidet, 
heißen Blüten- oder Samenpflanzen. Sie keimen entweder mit 2 Samenlappen 
wie die Bohne, oder mit einem wie die Gräser. Pflanzen ohne sichtbare Blüten, 
die sich durch Sporen, d. h. winziae Bläschen oder Zellen, fortpflanzen, heißen 
Sporcnpflanzen. Zu ihnen gehört der S ch a ch t e l h a l m. Sein Name kommt 
von seinen hohlen, gegliederten Stengeln, die in einander geschoben oder ge¬ 
schachtelt erscheinen. 2. Der verzweigte Wurzelstock durchkriecht den Boden und 
klammert sich mit tausend Faserarinen an. Um die Gelenke der spannhohen 
Halme legen sich tütenförmig statt der Blätter gezähnte Scheiden. Auf derSvitze 
des astloseu, gelblichen Stengels sitzt wie ein Hütchen die zapfenförmige Ähre 
mit schildförmigen Schuppen. Darunter bilden sich die Sporen in Säckchen. 
Sie hängen an elastischen Fäden oder Schlendern, von denen sie fortgeschnellt 
werden, sobald sich zur Zeit der Reise das Säckchen öffnet. Diese Ährenstengel 
erscheinen iin Frühjahr; viel später kommen schwarzgrüne Stengel mit Ast¬ 
quirlen. 3. Der Schachtelhalm ist ein lästiges Unkraut 
auf thonigcn Äckern und nassen Wiesen. 4. Mitdenscharfen 
Aststengeln (Duwock) wird das Zinn gescheuert. 
Zu den Sporeilpflanzen gehören die schön geflederten 
örrtttte, die zierlicheil Moose, die Tange im Meere (See¬ 
gras), die trockenen grauen Flechten an den Bäumen, die 
Hut- und bauchförmigen Pilze und Schwämme (der gif. 
tige rote und weißgesprenkelte Fliegenpilz, Schimmel-, 
Hefen- und Weizen brand-Pilze). 
76. Einige ausländische Gewächse. 
1. Die Kokospalme in den heißen Ländern gleicht 
einem riesigen Sonnenschirme mit langem Stiele. Der 
narbige Stamm steigt schlank und astlos 20 m in die 
Höhe und hat oben einen mächtigen Blätterschopf. Die 
Blätter sind gefiedert und hängen niederwärts. Die großen 
Blütenrispen haben oben Staub- und unten Sämenblüten. 
Die Kokosnüsse sind von Kopfgröße. Frisch geben sie süße 
Milch, getrocknet süßes Öl und allerlei Geräte. Das 
Meer hat die Nüsse auf alle Inseln der Südsee getragen 
und diese mit Kokoswäldern bepflanzt. Die Weinpalme 
79. Kokospalme a Kokosnuß (verkl.). 
HH
	        
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