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den Trunkenbold nicht aus. Sie bedauern ihn nur und verachten
dieses Laster. —
Das heftige Verlangen nach Speise nennt man Hunger. Was
ist wohl Durst? Ein hungriger Magen ist ein unruhiger Gast.
Wer da lebt im Ueberfluß, denk' an den, der darben muß.
10. Die Kleidung.'^ K
Die Menschen bedecken den Körper mit Kleidung. Wie sollte
uns im Winter ohne Kleider frieren! Arme Kinder sind oft in
schlechte Kleider gehüllt. Jeder Mensch trägt ein Hemd. Wenig-
Ostens alle acht Tage zieht man ein rein gewaschenes Hemd an.
Jedes Mädchen sollte Hemden machen lernen. An den Füßen tra-
^"gen wir Strümpfe und Schuhe. Knaben und Männer tragen
statt der Schuhe öfters Stiefel. Die Strümpfe werden gestrickt, oder
gewebt. Fleißige Mädchen lernen schon frühzeitig stricken und spin¬
nen. Es gibt Strumpfweber, die ihre Waare von Haus zu Haus
"feilbieten. Ich kenne leinene, baumwollene und wollene Strümpfe.
Reiche Leute tragen sogar seidene Strümpfe. Die Mädchen und
Frauen binden die Strümpfe mit Strumpfbändern fest: Die Män-
ner tragen meistens kurze Strümpfe oder Socken. Löcher in den
Strümpfen darf man nicht dulden. Die Schuhe und Stiefel wer-
den meistenss aus Leder verfertigt. Das Oberleder ist schwarz.
Das Sohlleder ist dick und rökhlich. Die Haut der Kälber, Rinder,
Kühe, Ochsen, Schafe wird zu Leder verarbeitet. Enge Schuhe
schaden den Füßen, unb Hühneraugen bilden sich. Gute Schuhe
schützen die Füße vor Külte und Nüsse. Den Kopf halte kalt, die
Füße warm, ist eine alte Regel.
11.
Die Knaben und Männer tragen über den Hemden noch Hosen,
Westen, Wümse, Röcke. Diese Kleidungsstücke verfertigt der Schnei¬
der aus Tuch, Leinwand oder baumwollenem Zeuge. Die Hosen
bedecken die zwei Beine und den Leib. Die Weste bedeckt Brust und
Rücken. Darüber wird der Wams, oder der Rock mit den zwei
Aermeln gezogen. Die Kopfbedeckung ist die Kappe oder Mütze und
der Hut. Ich kenne Strohhüte, runde und dreieckige Filzhüte. Ein
höflicher Knabe vergißt nie seine Kappe abzuziehen.