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VII. Die deutsche Dichtung. 
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3. Banner, der so kühle wallt! 
Anker deinen grünen Wogen 
hast du treu uns auferzogen, 
frommer Sagen Aufenthalt! 
Lebe wohl, 
lebe wohl, du schöner Wald! 
248. In 
as Leben draußen ist verrauschet, 
die Lichter löschen aus; 
schauernd meinLerz am Fenster lauschet 
still in die Nacht hinaus. 
2. Da nun der laute Tag zerronnen 
mit seiner Not und bunten Lust, 
was hast du in dem Spiel gewonnen, 
was blieb der müden Brust? — 
4. Was wir still gelobt im Wald, 
wollen's draußen ehrlich halten. 
Ewig bleiben treu die Alten: 
deutsch Panier, das rauschend wallt, 
lebe wohl, 
schirm' dich Gott, du schöner Wald! 
Joseph v. Eichendorff. 
der Nacht. 
3. Der Mond ist trostreich aufgegangen, 
da unterging die Welt; 
der Sterne heil'ge Bilder prangen 
so einsam hoch gestellt! 
4. O Lerr! auf dunkelschwankem Meere 
fahr' ich im schwachen Boot, 
treufolgend deinem goldnen Leere 
zum ew'gen Morgenrot. 
Joseph v. Eichendorff. 
249. Der Einsiedler. 
^Äomm, Trost der Welt, du stille Nacht! 
V Wie steigst du von den Bergen 
die Lüfte alle schlafen; fsacht, 
ein Schiffer nur noch, wandermüd', 
singt übers Meer sein Abendlied 
zu Gottes Lob im Lasen. 
2. Die Jahre wie die Wolken gehn 
und lassen mich hier einsam stehn, 
die Welt hat mich vergessen; 
da tratst du wunderbar zu mir, 
wenn ich beim Waldesrauschen hier 
gedankenvoll gesessen. 
3. O Trost der Welt, du stille Nacht! 
Der Tag hat mich so müd' gemacht, 
das weite Meer schon dunkelt; 
laß ausruhn mich von Lust und Not, 
bis daß das ew'ge Morgenrot 
den stillen Wald durchfunkelt. Joseph v. Eichendorff. 
250. Sehnsucht 
s schienen so golden die Sterne, 
am Fenster ich einsam stand 
und hörte aus weiter Ferne 
ein Posthorn im stillen Land. 
Das Lerz mir im Leib entbrennte, 
da hab' ich mir heimlich gedacht: 
Ach, wer da mitreisen könnte 
in der prächtigen Sommernacht!
	        
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