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Die Gewerksgenossen bildeten die Innung; die vornehmsten
Gewerke waren die der Fleischer, Bäcker^Echuster, Wollenweber
(„ViergLwe^ke").
Die Kaufleute tauschten märkische Produkte (Tuch, Leinwand,
Hopfen, Waid und Erzeugnisse des Ackerbaues) gegen pommersche
Heringe, preußischen Bernstein, polnisches und russisches Pelzwerk,
hallesches Salz aus. Den Handel gegen Räuber und Zoll¬
schranken zu schützen, traten viele märkische Städte seit Walde¬
mars Zeit dem von Lübeck gestifteten Hansabund bei.
Der Markgraf stand an Kaisers Statt und hatte das Wen¬
denland erobert; daher war er für die weltlichen Besitzungen der
Geistlichkeit auch deren Lehnsherr; selbst die Bischöfe (von
Havelberg, Brandenburg, Lebus, — erstere beide ursprünglich
reichsunmittelbare Fürsten) konnten gegen seine Macht nicht auf-
kommen. Gefährlicher war die Feindschaft des Metropoliten,
des Erzbischofs von Magdeburg, zu dessen Sprengel die Mark
gehörte. Doch gewann die Hierarchie hier nie so viel Einfluß,
wie im eigentlichen Deutschland („im Reich"). — Die ältesten
Klosterorden waren in der Mark die Prämo nstratenser
und die Cisterzienfer; dann kamen die 1216 gestifteten Bettel -
mönche, Franziskaner (Graumönche) und Dominikaner (Schwarz¬
mönche).
Außer dem Grundzins, den Gerichtssporteln, dem
MünzreLal, den Zöllen "bezog der Markgraf auch den Zehn-
kenner anderwärts" der Kirche geleistet ward, und hatte kadurtz
lehr große Einkünfte. Trotzdem mangelte es ihm oft an Geld.
Viel kostete die Dienerschaft, vom vornehmen Hofgesinde (Truch¬
seß oder Küchenmeister, Schenk, Marschall, Kämmerer oder Schatz-
meister) bis zum Heide- und San breitet hinab. Reichgewordene
markgräfliche Dienstmannen (Ministerialen), bie sich wieber
bie persönliche Freiheit erkauft hatten und also Freiherren ge¬
worden waren, wurden Stammväter vieler noch heute blühender
Adelsfamilien.
War nun der Markgraf in Geldnot, so verpfändete oder ver¬
kaufte er einen Teil seiner Einkünfte und Rechte, oder er bat das
Land um Hilfe. Im letzteren Fall berief er die drei Stänbe b' *"*
(die hohe Geistlichkeit, ben Lehnsabel unb bie städtische« Behör- -r
ben) zu einem Landtag. Dieser bewilligte oder verweigerte die ' Hx
23itte (Bei^e). Willkürlich burfte ber Laubesherr keine Steuer ' "
auflegen, so mächtig er auch als oberster Kriegsherr, oberster Rich- w.tv% “
ter unb oberster Kirchenvogt war. - -j
So stand es um bie beutsche Bevölkerung in den Marken;
die slawische war schlimmer daran. Von ihrem Adel, den Albrecht