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Sagt, wer mag das Männlein sein,
das da steht im Wald allein
mit dem purpurroten Mäntelein?
2. Das Männlein steht im Walde
auf einem Bein
und hat auf seinem Haupte
schwarz Käpplein klein.
Sagt, wer mag das Männlein sein,
mit dem kleinen, schwarzen Käppelein?
*
3. Das Männlein dort auf einem Bein
mit seinem roten Mäntelein
Und seinem schwarzen Käppelein
kann nur die Hagebutte sein!
101. Das Kätzchen und die Stricknadeln.
Von Ludwig Bechstein.
Märchenbuch. 6.-10. Tausend. Leipzig o. I. S. 168.
Es war einmal eine arme Frau, die ging in den Wald, um Holz
zu lesen. Als sie mit ihrer Bürde auf dem Rückweg war,
sah sie ein krankes Kätzchen hinter einem Zaune liegen, das
kläglich schrie. Die arme Frau
nahm es mitleidig in ihre
Schürze und trug es nach
Hause. Auf dem Wege kamen
ihre beiden Kinder ihr ent¬
gegen, und wie sie sahen,
daß die Mutter etwas trug,
fragten sie: „Mutter, was
trägst du?“ und wollten gleich
das Kätzchen haben. Aber
die mitleidige Frau gab den
Kindern das Kätzchen nicht,
aus Sorge, sie möchten es
quälen, sondern sie legte es
zu Hause auf alte, weiche
Kleider und gab ihm Milch zu
trinken. Als das Kätzchen sich gelabt hatte und wieder gesund
war, war es mit einem Male verschwunden.