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schüttelte, bis keiner mehr oben war; und als es alle in einen Haufen
zusammengelegt hatte, ging es wieder weiter. Endlich kam es zu einem
kleinen Haus, daraus guckte eine alte Frau; weil sie aber so große Zähne
hatte, ward ihm angst, und es wollte fortlaufen. Die alte Frau aber
rief ihm nach: „Was fürchtest du dich, liebes Kind? Bleib bei mir;
wenn du alle Arbeit im Haufe ordentlich tun willst, so soll dir's gut
gehen. Du mußt nur acht geben, daß du mein Bett gut machst und es
fleißig aufschüttelst, daß die Federn fliegen, dann schneit es in der Welt;
ich bin die Frau Holle." Weil die Alte ihm so gut zusprach, so faßte
sich das Mädchen ein Herz, willigte ein und begab sich in ihren Dienst.
Es besorgte auch alles nach ihrer Zufriedenheit und schüttelte ihr das
Bett immer gewaltig auf, daß die Federn wie Schneeflocken herumflogen;
dafür hatte es auch ein gut Leben bei ihr, kein böses Wort und alle
Tage Gesottenes und Gebratenes. Nun war es eine Zeitlang bei der
Frau Holle; da ward es traurig und wußte anfangs selbst nicht, was ihm
fehlte. Endlich merkte es, daß es Heimweh war; ob es ihm hier gleich
viel tausendmal besser ging als zu Haus, so hatte es doch ein Verlangen
dahin. Endlich sagte es zu ihr: „Ich habe den Jammer nach Haus
kriegt, und wenn es mir auch noch so gut hier unten geht, so kann ich
doch nicht länger bleiben, ich muß wieder hinauf zu den Meinigen." Die
Frau Holle sagte: „Es gefällt mir, daß du wieder nach Haus verlangst,
und weil du mir so treu gedient hast, so will ich dich selbst wieder hinauf¬
bringen." Sie nahm es bei der Hand und führte es vor ein großes
Tor. Das Tor ward aufgetan, und wie das Mädchen gerade darunter
stand, fiel ein gewaltiger Goldregen, und alles Gold blieb an ihm hängen,
so daß es über und über davon bedeckt war. „Das sollst du haben, weil
du so fleißig gewesen bist," sprach die Frau Holle und gab ihm auch die
Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war. Darauf ward das
Tor verschlossen, und das Mädchen befand sich oben auf der Welt, nicht
weit von seiner Mutter Haus; und als es in den Hof kam, saß der
Hahn auf dem Brunnen und rief:
„Kikeriki,
Unsere goldene Jungfrau ist wieder hie."
Da ging es hinein zu feiner Mutter, und weil es so mit Gold bedeckt
ankam, ward es von ihr und der Schwester gut aufgenommen.
3.
Das Mädchen erzählte alles, was ihm begegnet war, und als die
Mutter hörte, wie es zu dem großen Reichtum gekommen war, wollte