Full text: [Teil 1 = Kl. 8] (Teil 1 = Kl. 8)

3. Fürcht' dich nicht vor der Kröte! 
Wenn sie kriecht auf dem Beete, 
geht sie doch nur den Schneckchen nach, 
ist zu schaden dir viel zu schwach. 
Fürcht' dich nicht vor der Kröte! 
4. Laß den Vogel in Frieden, 
Wo sein Heim ihm beschieden! 
Froh dann singt er und wohlgemut: 
„Hört es alle, das Kind ist gut! 
Laßt das Kind mir in Frieden!" 
55. 6oldtöcbt£1*cbtTI» Von Richard von Volkmann-Eeander. 
Träumereien an französischen Kaminen. 24. Auflage. Leipzig 1897. 8. 5. 
1. 
§V>or dem Tore, gleich an der Wiese stand ein Hans, darin 
-O wohnten zwei Leute, die hatten nur ein einziges Kind, ein 
ganz kleines Mädchen. Das nannten sie Goldtöchterchen. Es 
war ein liebes, krägles, kleines Ding, flink wie ein Wiesel. Eines 
Morgens geht die Mutter früh in die Küche, Milch zu holen; 
da steigt das Ding ans dem Bette und stellt sich im Hemdchen 
in die Haustür. Nun war ein wunderherrlicher Sommermorgen, 
und wie es so in der Haustür steht, denkt es: „Vielleicht regnet's 
morgen; da ist's besser, du gehst heute spazieren." Wie's so 
denkt, geht's auch schon, läuft hinters Haus auf die Wiese und 
von der Wiese bis an den Busch. Wie's an den Busch kommt, 
wackeln die Haselbüsche ganz ernsthaft mit den Zweigen und rufen: 
„Nacktfrosch im Hemde, 
was willst du in der Fremde? 
Hast kein' Schuh' und hast kein' Hos' 
hast ein einzig Strümpfel bloß; 
wirst du noch den Strumpf verlier'n, 
mußt du dir ein Bein erfrier'n. 
Geh nur wieder Heime; 
mach' dich auf die Beine!"
	        
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