28. König Mai. Von Egon Hugo Strasburger.
Kinderlieber. Berlin o. I. S. 30.
1. Ich will ein Kränzlein binden
aus Eichenblättern grün
mit Gänseblumen dazwischen,
die dort am Wege blühn.
2. Ich will ein Liedchen singen
wie Lerchen in der Luft
vom Lenz und seinen Blüten,
von all’ dem Blumenduft.
3. Denn morgen ist die Feier,
es zieht ein Fürst vorbei,
umrankt von frischen Rosen —
das ist der König Hai.
29. Von £ulu von Strauß und Corney.
Velhagen und Klasings Monatshefte. Heft 9. Mai 1904. 8. 286.
1. Nun hebt auf jedem Wieseuplan,
auf jedem grünen Stellchen
der goldgesternte Löwenzahn
die luft’gen Fiederbällchen.
2. Bisweilen fährt der Wind darein,
der ungestüme Bläser,
dann stieben tausend Fiederlein
weit über Busch und Gräser.
3. Braucht auch manch roter Kindermund
den frischen Atem gerne
und bläst ins grüne Wiesenrund
die Saat für neue Sterne
4. Und lacht dazu, als müßt’ er's gut,
wenn leicht die Flöckchen schweben,
daß er die Arbeit Gottes tut
am lieben jungen Leben.
30. Wie die Maiblümchen in den Wald kamen.
Von H. K. Hensel.
Schmid u. Speyer, Deutsches Lesebuch für höhere Mädchenschulen.
Leipzig u. Berlin 1909. III. Teil. S. 129.
AIs der liebe Oott die Blumen gemacht hatte, da fragte er eine
jede, wo sie wohnen wollte, und wenn sie sagte, da oder
dort, so trug sie ein Engel dahin und grub sie da ein, wo sie jetzt
noch steht. Die eine wollte auf den Bergen wohnen, die andere