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3. O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren:
Die Hoffnung und Beständigkeit
gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren.
140. Neujahr. Von Wilhelm Hey.
Fünfzig Fabeln für Kinder. Jubiläumsausgabe. Gotha o. I Anhang. S. 61.
1. Ein neues Jahr hat angefangen,
der liebe Gott hat’s uns geschenkt.
Viel hundert Jahr’ sind hingegangen,
seit er an seine Menschen denkt,
und hört nicht auf für uns zu sorgen
und wird nicht müde, was er tut,
und weckt und stärkt uns alle Morgen
und gibt so viel und ist so gut.
2. Und sieht auch heut vom Himmel nieder
auf mich und jedes kleine Kind
und hilft auch dieses Jahr uns wieder,
solang’ wir gut und folgsam sind.
Du, lieber Gott, kannst alles machen,
willst du mich machen treu und gut,
willst du mich dieses Jahr bewachen,
daß nie dein Kind was Böses tut?
141. Der schmelzende Koch. von Robert Reimck.
Märchen-, Lieder- und Gefchichtenbuch. 13. Aufl. Bielefeld und Leipzig 1904. S. 162.
Es war im Monat Januar. Tagelang war dichter Schnee gefallen
und lag nun fast ellenhoch im Hofe und auf den Dächern so
weiß und rein, so zart und glänzend, daß, wenn man darauf
hinsah, einem die größte Lust ankam, sich hineinzulegen, hätte
man nicht gewußt, daß es sich eben nicht sehr behaglich darin
liege. Endlich teilten sich die Wolken, der blaue Himmel schaute
freundlich wieder hervor und lockte auch gleich drei lustige Kinder,
zwei Knaben und ein Mädchen, aus der engen Stube in den Hof
hinaus. Die wateten nun munter in dem tiefen Schnee, warfen
sich mit Schneebällen, fuhren einander auf dem Schlitten und
bekamen vor Vergnügen und Kälte die frischesten roten Backen
und fast ebenso rote Hände.