Folgerungen und Forderungen. 
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Welche Mittel hierbei die einflußreichsten Blätter angewandt haben, 
zeigt ein Briefwechsel zwischen der englischen Königin Viktoria und 
Lord Palmerston aus dem Jahre 1861. Da heißt es: „Die Königin 
hat lange mit tiefem Bedauern die fortwährenden Bemühungen der 
Times gesehen, alles Deutsche anzugreifen, in den Schmutz zu ziehen 
und zu beleidigen, besonders alles Preußische. Diese Zeitung hat seit 
Jahren dieselbe schiefe Richtung oerfolgt, aber seit dem letzten Jahre 
hat sie einen giftigen Ton angenommen, der nicht verfehlen kann, die 
größte Entrüstung beim deutschen Volke hervorzurufen und schrittweise 
die Gefühle unseres Volkes Deutschland zu entfremden." 
b) Heute: 
Wir müssen feststellen, daß in Deutschland niemals von irgend 
einer Seite gegen England gehetzt ist, daß aber das Umgekehrte alle 
Tage, selbst von hochgestellten englischen Leuten geschieht. Seitdem das 
deutsche Reich einen so gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung genommen 
hat, wird überall in der Welt das Märchen von der „deutschen Ge- 
fahr" verbreitet: 
Geflissentlich wird in Holland, Belgien, Schweiz, ja in Österreich- 
Ungarn und Rußland die törichte Vorstellung genährt, als trage die 
deutsche Regierung sich mit Annexionsplänen. 
Obgleich wir in der Weltpolitik eine fast übertriebene, ängstliche 
Zurückhaltung gezeigt haben, werden uns die hinterlistigsten Anschläge 
auf Brasilien, Marokko, Persien, Türkei, Abessinien, China untergeschoben. 
Ja, wenn der deutsche Generalkonsul in Ägypten den Rang eines 
Gesandten erhält, so wittert man gräßliche Absichten. 
Daß uns der Bau einiger großen Kriegsschiffe gelungen ist, hat 
in England 1909 eine geradezu lächerliche Panik hervorgerufen, die 
natürlich zum großen Teil geheuchelt ist1); dazu sind dann unsere 
Fortschritte im Luftschiffbau gekommen. Im Theater wird dem künstlich 
erregten Volke der erwartete Überfall der Deutschen schon als Wirklich- 
keit vorgeführt. 
Unser fortgesetztes Werben um die Liebe der Engländer ist zweck- 
los; man wittert doch geheime Absichten dahinter. Bismarck sagt mit 
Recht: „Die Kerle wollen sich nicht von uns lieben lassen". 
1) Von ähnlichen Wahnvorstellungen 'ergriffen und mit demselben Alp- 
druck belastet war England 1847/48, 1851—1853 und 1859—1861. Im 
Jahre 1862 erschien in 150000 Exemplaren das Buch von Richard Cobden: 
»The three Panics, an liistorical episode". Es wies nach, wie „ohne den 
Schatten eines Beweises gegen die Nachbarvölker falsche Anschuldigungen er> 
hoben seien."