fullscreen: Grundriss der physikalischen Geographie

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Von der Verdunstung. 
immer neue Luftschichten, die noch nicht mit Dampf gesättigt 
sind, mit der Wasserfläche in Berührung. 
Es ist der absolute Dampfgehalt der Atmosphäre 
von ihrem relativen zu unterscheiden. Der erster» wird 
durch den Druck gemessen, welchen der in der Luft vorhandene 
Wasserdampt auf eine Quecksilbersäule ausübt, woraus sich denn 
auch leichi das Gewicht des Dampfes ergibt, der in der ('ubik- 
einheit Luft enthalten ist. Den relativen Dampfgehalt bestimmt 
das Verhältniss zwischen der wirklichen Dampfmenge und der¬ 
jenigen, welche die Luft bei der herrschenden Temperatur aut- 
nehn&n könnte. 
Jeder bestimmten Temperatur entspricht ein gewisses 
Maximum der Dichte und Spannkraft des Wasserdampfes, oder es 
erzeugt sich bei dieser Temperatur so lange Dampf, bis dieser 
jenes Maximum der Dichte und Spannkraft erlangt hat. Die 
Luft ist daun unter den gegebenen Verhältnissen mit Wasser¬ 
dampf gesättigt. Ist z. B. die Temperatur der Luft 18°, so ist 
das Maximum der Spannkraft des Wasserdampfes für diese 
Temperatur etwa = 15,35 Millimeter, d. h. die Spannkraft steht 
für diesen Fall im Gleichgewichte mit dem Drucke einer Queck¬ 
silbersäule von 15,35mn’ Höhe. Beträgt nun die Spannkraft des 
wirklichen Damptgehaltes der Luft für die bezeichnete Tempe¬ 
ratur nur 12,08mm, so ist die Luft noch von ihrem Sättigungs¬ 
punkte entfernt. Die Temperatur der Luft müsste von 18° auf 
14° herabsinken, um bei unverändertem Dampfgehalt in den 
Zustand der Sättigung zu gerathen. Das Maximum der Spann¬ 
kraft für 14° ist nämlich = 12,08"”". 
Die Luft kann also bei grossem Dampfgehalt sehr trocken 
erscheinen, wenn sie noch weit von ihrem Sättigungspunkte ent¬ 
fernt ist, und umgekehrt I ei geringem Dampfgehalt sehr feucht, 
wenn sie sich bei der herrschenden Temperatur im Zustande der 
Sättigung befindet, so dass einn geringe Temperaturerniedrigung 
einen feuchten [Niederschlag zur Folge hat. 
Zur Ermittelung der atmosphärischen Feuchtigkeit dienen die 
Hygrometer. Sa uss lire’s Haar- und Del tic’s Fischhein- 
hvgrometer. Daniel l’s Hygrometer. 
Wenn eine mit Wasserdampf mehr oder weniger erliillte Lull- 
masse langsam erkaltet, so tritt endlich eine Temperatur ein, hei 
welcher die Luft mit der vorhandenen Dampfmenge gesättigt ist. 
Diese Temperatur heisst der Thau punkt, aul welchen also die
	        
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