Full text: Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt

42 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. 
Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter 
Aufenthaltsort der Halberstädter; aber auch von Fremden werden sie gern 
bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen 
Felsenkeller ein riesiges Weinfaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und 
der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken 
Tiersiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor. 
An die Spiegelsberge reihen sich im SO. die Klusberge mit dem frei- 
stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken- 
berge mit dein „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt 
liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen 
gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe 
(300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete 
Landschaft und den Harz. 
4. Der Hui und der Hakelwald. 
Der Huiwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Bucheu) 
Höhenzug. Er reicht im O. fast bis an die Bode. Aus der höchsten 
Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster- 
berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber 
hauste. Die Olenburg bei Badersleben war eine bedeutende Wallburg. 
Ihre Wälle sind zum Teil noch recht gut erhalten. — Unter den „Kölligs¬ 
buchen" steht ein Stein mit der Inschrift: 
Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut; 
Denn unter'm Dome dieser Buchen 
Hat, Schatten so wie du zu suchen, 
Held Gustav Adolf einst geruht. 
Aus dem rechten Bodeufer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige 
Hakel aus. Die Dumburg liegt an seiner höchsten Stelle. 
Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs 
liebstes Jagdgebiet. Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber 
nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen 
Genossen und den Hunden, rast er nachts den Hakel auf und uieder. In seinem 
Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine 
Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt. 
5. Der Alvenslebener Höhenzug. 
Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich 
quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche 
Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem 
Felsen berge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd- 
und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert. 
Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das 
Eggeuftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile 
birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein uud Grau- 
wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen- 
zuge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis
	        
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