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aber es sprang ihm fort und in den Garten hinter dem Hause. Darin
stand ein schöner, großer Baun:, an dem die herrlichsten Birnen hingen;
es kletterte so behend wie ein Eichhörnchen zwischen die Äste, und der
Königssohn wußte nicht, wo es hingekommen war. Er wartete aber,
bis der Vater kam, und sprach zu ihm: „Das fremde Mädchen ist mir
entwischt, und ich glaube, es ist auf den Birnbaum gesprungen." Der
Vater dachte: „Sollte es Aschenputtel sein?" ließ sich die Axt holen
und hieb den Baum um; aber es war niemand darauf. Und als sie
in die Küche kamen, lag Aschenputtel da in der Asche wie sonst; denn
es war auf der anderen Seite vom Baume herabgesprungen, hatte dem
Vogel auf dem Haselbäumchen die schönen Kleider wieder gebracht und
sein graues Kittelchen angezogen.
4. Am dritten Tag, als die Eltern und Schwestern fort waren, ging
Aschenputtel wieder zu seiner Mutter Grab und sprach zu dem Bäumchen:
„Bäumchen, rnttel dich und schüttet dich,
wirs Gold und Silber über mich!"
Nun warf ihm der Vogel ein Kleid herab, das war so prächtig und
glänzend, wie es noch keins gehabt hatte, und die Pantoffel waren
ganz golden. Als es in dem Kleid zu der Hochzeit kam, wußten sie
alle nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten. Der Königssohn
tanzte ganz allein mit ihm, und wenn es einer aufforderte, sprach er:
„Das ist meine Tänzerin."
Als es nun Abend war, wollte Aschenputtel fort, und der Königs
söhn wollte es begleiten; aber es entsprang ihm so geschwind, daß er
nicht folgen konnte. Der Königssohn hatte aber eine List gebraucht und
hatte die ganze Treppe mit Pech bestreichen lassen: da war, als es
hinabsprang, der linke Pantoffel des Mädchens hängengeblieben. Der
Königssohn hob ihn auf, und er war klein und zierlich und ganz golden.
Am nächsten Morgen ging er damit zu dem Manne und sagte zu ihm:
„Keine andere soll meine Gemahlin werden als die, an deren Fuß dieser
goldene Schuh paßt." Da freuten sich die beiden Schwestern, denn sie
hatten schöne Füße. Die älteste ging mit dem Schuh in die Kammer
und wollte ihn anprobieren, und die Mutter stand dabei. Aber sie
konnte mit der großen Zehe nicht hineinkommen, und der Schuh war
ihr zu klein. Da reichte ihr die Mutter ein Messer und sprach: „Han
die Zehe ab! Wenn du Königin bist, brauchst du nicht mehr zu Fuß
zu gehen." Das Mädchen hieb die Zehe ab, zwängte den Fuß in den
Schuh, verbiß den Schmerz und ging hinaus zum Königssohn. Da
nahm er sie als seine Braut aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Sie
mußten aber an dem Grabe vorbei, da faßen die zwei Täubchen aus
dem Haselbäumchen und riefen: