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„Rucke di guck, rucke di guck,
Blut ist im Schuck (Schuh):
der Schuck ist zu klein,
die rechte Braut sitzt noch daheim."
Da blickte er aus ihren Fuß und sah, wie das Blut herausquoll. Er
wendete sein Pferd um, brachte die falsche Braut wieder nach Haus und
sagte, das wäre nicht die rechte, die andere Schwester solle den Schuh
anziehen. Da ging diese in die Kammer und kam mit den Zehen
glücklich in den Schuh, aber die Ferse war zu groß. Da reichte ihr
die Mutter ein Messer und sprach: „Hau ein Stück von der Ferse ab!
Wenn du Königin bist, brauchst du nicht mehr zu Fuß zu gehen."
Das Mädchen hieb ein Stück von der Ferse ab, zwängte den Fuß in
den Schuh, verbiß den Schmerz und ging hinaus zum Königssohn.
Da nahm er sie als seine Braut aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Als
sie an dem Haselbäumchen vorbeikamen, saßen die zwei Täubchen daraus
und riefen. „Rucke di guck, rucke di guck,
Blut ist im Schuck:
der Schuck ist zu klein,
die rechte Braut sitzt noch daheim."
Er blickte nieder auf ihren Fuß und sah, wie das Blut aus dem Schuh
quoll und an den weißen Strümpfen ganz rot heraufgestiegen war.
Da wendete er sein Pferd und brachte die falsche Braut wieder
nach Haus.
5. „Das ist auch nicht die rechte," sprach er, „habt Ihr keine andere
Tochter?" — „Nein," sagte der Mann, „nur von meiner verstorbenen
Frau ist noch das kleine Aschenputtel da; das kann unmöglich die Braut
sein." Der Königssohn sprach, er sollte es heraufschicken. Die Mutter
aber antwortete: „Ach nein, das ist viel zu schmutzig, das darf sich nicht
sehen lassen." Er wollte es aber durchaus haben, und Aschenputtel
mußte gerufen werden. Da wusch es sich erst Hände und Angesicht
rein, ging dann hin und neigte sich vor dem Königssohn, der ihm den
goldenen Schuh reichte. Daun setzte es sich auf einen Schemel, zog den
Fuß aus dem schweren Holzschuh und steckte ihn in den Pantoffel: der
war wie angegossen. Und als es sich in die Höhe richtete und der
König ihm ins Gesicht sah, erkannte er das schöne Mädchen, das mit
ihm getanzt hatte, und rief: „Das ist die rechte Braut!" Die Stief¬
mutter und die beiden Schwestern erschraken und wurden bleich vor
Ärger; er aber nahm Aschenputtel aufs Pferd und ritt mit ihm fort.
Als sie an dem Haselbäumchen vorbeikamen, riefen die zwei weißen
Täubchen: